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Unser
Stromnetz im Hause ist mit einer Spannung von 230 Volt Wechselspannung bei
Berührung lebensgefährlich. Allgemein werden Spannungen oberhalb von 50 Volt
als lebensgefährlich betrachtet. In gewissen Situationen können sogar
kleinere Spannungen gefährlich sein.
Klar ist
deshalb, dass wir – als Modellbahner und Hobby-Bastler –
keineswegs und absolut niemals mit solch hohen
Spannungen operieren.
Das müssen
wir auch nicht. Eine Wechselspannung lässt sich hervorragend transformieren.
Ein solcher „Umwandler“ ist der Transformator oder kurz Trafo.
Bei diesem ist eine Spule um einen Eisenkern gewickelt. Wird an dieser Spule
eine Wechselspannung angeschlossen, entsteht ein wechselndes Magnetfeld
im Eisenkern. In einer zweiten Spule, welche um denselben Kern gewickelt
wird und keine elektrische Verbindung zur ersten Spule besitzt, wird durch
das wechselnde Magnetfeld wiederum eine Spannung induziert. Die
Spannung am Ausgang der zweiten Wicklung hängt vom Verhältnis der Anzahl
Windungen der ersten zur zweiten Wicklung ab. Die Wicklung welche wir an
eine Spannung anschliessen, also der Trafo-Eingang, wird Primärwicklung
genannt. Der oder die Ausgangswicklungen werden Sekundärwicklungen genannt.
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Schaltzeichen des Trafos. Links die Primärwicklung,
rechts die Sekundärwicklung. |
Beispiel:
Die erste
Wicklung hat 1000 Windungen, die zweite deren 100. Das Verhältnis zwischen
beiden Wicklungen beträgt also 10:1. Wird die erste Wicklung an 230 Volt
angeschlossen, entsteht in der zweiten Wicklung rein rechnerisch
(theoretisch) eine Spannung von 23 Volt.
Demgegenüber
wird der elektrische Strom im selben Verhältnis vergrössert. Fliesst also am
Ausgang ein Strom von 1 Ampere, so wird bei unserem Beispieltrafo ein
Eingangsstrom von 100 Milliampere (mA) messbar sein. Diese Berechnungen
stimmen in der Praxis freilich nicht ganz, denn auch ein Trafo hat einen
Wirkungsgrad kleiner 100%. Trotzdem, ein guter Trafo hat ein erfreulich
hoher Wirkungsgrad, weshalb sich auch dessen Erwärmung in Grenzen hält und
unsere Rechnungen für den Hobbybereich genau genug sind.
Achtung:
Dieser Umwandlungsvorgang funktioniert naturgemäss in beiden Richtungen. Das
heisst konkret: wird am Trafo-Ausgang eine Wechselspannung einer anderen
Quelle angeschlossen, entsteht am Trafo-Eingang – sprich: am Netzstecker! –
wiederum eine hohe Spannung!
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Hier sehen Sie, was bei einer (unzulässigen!)
Parallelschaltung zweier Trafos passiert: Der Ausgang des ersten Trafos
speist den zweiten Trafo an dessen Ausgang ein. Dieser wiederum
transformiert die (ungefährliche) Sekundärspannung wieder auf volle
Netzspannung hoch!
Am gezogenen Netzstecker des zweiten Trafos ist die volle Netzspannung
von 230 Volt!!! |
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Und weil dieses Thema so wichtig ist, habe ich hier
das ganze nochmals bildlich dargestellt.
NIEMALS dürfen zwei Trafos mit am Ausgang mit beiden Anschlüssen (gelb
und braun) verbunden werden. Es werden
NUR DIE BRAUNEN Anschlüsse miteinander
verbunden. Braun ist dann die Masse der gesamten Anlage. |
Aus diesem
Grund dürfen Trafos niemals Sekundärseitig parallel geschaltet werden! Es
werden also nur die Masseanschlüsse aller Trafos miteinander verbunden (bei
Märklin die braunen Anschlüsse), die gelben Anschlüsse dagegen NIE!
Phasengleichheit
Wenn
mehrere Trafos im Einsatz sind, kann es vorkommen, dass die Sekundärspannung
eines Trafos zu einem gegebenen Zeitpunkt negativ ist, während bei einem
anderen Trafo zum selben Zeitpunkt die Halbwelle positiv ist. Dies ist dann
der Fall, wenn die Netzstecker der Trafos umgekehrt zueinander eingesteckt sind. Leider
sind die Stecker nicht gekennzeichnet, daher sieht man dies nicht.
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Hier sieht man deutlich wie sich die
Ausgangsspannungen zweier Trafos zueinander verhalten, wenn sie nicht
phasengleich angeschlossen sind.
Zeitpunkt A ist der Nulldurchgang, dieser ist bei beiden Trafos
identisch. Doch während bei ersten Trafo jetzt die positive Halbwelle
folgt, kommt beim zweiten Trafo die negative Halbwelle. Die
Spannungsdifferenz ist bei Zeitpunkt B am höchsten, nämlich
doppelt so hoch wie die Spannung eines einzelnen Trafos (bei zwei
identischen Trafos). |
Auswirkungen
Bei analog
betriebenen Anlagen werden teilweise mehrere Trafos für mehrere Stromkreise
verwendet. Die Übergänge werden durch Mittelleiterisolierungen getrennt.
Fährt nun eine Lok über diese Trennstelle, wird bei korrekter Phasenlage der
Trafos ein relativ bescheidener Ausgleichstrom fliessen. Ist hingegen die
Phasenlage „umgekehrt“, also 180° verschoben, entsteht eine hohe Spannung
zwischen den Stromkreisen. Diese Spannung, welche doppelt so hoch sein kann
wie die Ausgangsspannung eines Trafos, wird nun mit dem Schleifer
kurzgeschlossen. Die Folge: Es funkt und zischt unter dem Schleifer.Auch bei Digital von Bedeutung
Bei
digital betriebenen Anlagen wird die Wechselspannung der Trafos zuerst
gleichgerichtet um dann anschliessend von der Endstufe der Control Unit oder
des Boosters als Digitalstrom an die Gleise zu gelangen. Trotzdem sollte
auch hier auf Phasengleichheit geachtet werden. Bei einem Fehler kann dies
die Rettung einer elektronischen Baugruppe bedeuten!Wie kann Phasengleichheit sichergestellt werden?
Wenn man
dem Trafo nicht ansieht, wie der Stecker eingesteckt werden soll, wie kann
dann Phasengleichheit hergestellt werden? Dies geht mit folgender
Vorgehensweise relativ einfach:
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Zuerst besorgt man sich eine Steckerleiste mit
eingebautem Schalter. |
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Steckerleiste einstecken und Schalter ausschalten. |
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Der erste Trafo wird eingesteckt. Dieser ist unser
„Referenz-Trafo“ |
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Der zweite wird auch Trafo eingesteckt. |
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Die beiden braunen Sekundär-Anschlüsse (Masse) der
Trafos werden miteinander verbunden. |
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Jetzt wird eine normale, auf Funktion geprüfte
Modellbahn-Glühlampe mit den beiden gelben Anschlüssen der Trafos
verbunden. |
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Erst jetzt wird der Schalter der Steckerleiste
eingeschaltet. |
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Wenn die Lampe leuchtet, muss der Netzstecker des
zweiten Trafos gedreht werden. Wenn die Lampe nicht leuchtet, sind beide
Trafos phasengleich. |
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Bei mehreren Trafos wird dieser Test mit jedem Trafo
und unserem ersten Trafo wiederholt. |
WICHTIG: Immer erst die Steckerleiste ausschalten,
bevor ein Trafo ein- oder ausgesteckt wird. Solange zwei Trafos
sekundärseitig über die Glühlampe miteinander verbunden sind, darf bei
keinem der Netzstecker gezogen werden! Glühlampe vor Inbetriebnahme der
Anlage unbedingt entfernen.Weitergehende Informationen zum Thema Strom
und Verkabelung finden Sie auf folgenden Seiten:
Strom, Verkabelung, Wechselstrom, Analog/Digital |