Wechselstrom (Einphasen-Wechselstrom)
Im
Gegensatz zum Gleichstrom, welcher wir von Batterien und Akkus her kennen,
ändert der Wechselstrom immer wieder periodisch seine Polarität. Wenn
wir also die beiden Leiter einer Wechselstrom-Quelle – zum Beispiel der
Steckdose – betrachten, so ist einmal der Leiter links positiv gegenüber dem
Leiter rechts, anschliessend umgekehrt und so fort. Dieser Wechsel vollzieht
sich bei unserer Netzspannung genau 100 Mal in der Sekunde. Es gibt also 50
positive und 50 negative Halbwellen in einer Sekunde, jeder positiven folgt
eine negative Halbwelle, zusammen bilden diese eine Periode. Somit haben wir
50 Perioden in einer Sekunde, also eine Frequenz von 50 Hertz.
Spannung
Wie wir aus der ersten Grafik erkennen, ändert die
Spannung nicht schlagartig von positiv auf negativ. Vielmehr handelt es sich
um eine kontinuierliche, nicht lineare Änderung der Spannung. Gehen wir von
einem Nulldurchgang aus (dies ist dort, wo die Sinuskurve die Nulllinie
schneidet), steigt die Spannung zunächst stark an, um dann immer flacher zu
werden. Am oberen Punkt verharrt die Spannung nicht, sondern sinkt zunächst
wieder langsam, dann immer steiler zum Nullpunkt hin ab.
Am Nulldurchgang ändert die Spannung ihre Polarität und
der Stromfluss seine Richtung. Wie wird den die Spannung eines
Wechselstromes gemessen?
Eine berechtigte Frage, wenn man die Kurve betrachtet.
Zuerst einmal gibt es den Spitzenwert. Dies ist der höchste Wert, den die
Spannung gegenüber der Nulllinie annehmen kann, also ganz oben oder unten
auf einem der „Höcker“. Dieser Wert ist entscheidend für die Dimensionierung
von elektronischen Bauteilen und Isolatoren.
Schliesst man eine Lampe an einer Wechselstromquelle
mit einem Spitzenwert von beispielsweise 12 Volt, wird sie aber weniger hell
leuchten, als an einer Gleichspannungsquelle von 12 Volt. Dies ist
einleuchtend, da die Spannung beim Wechselstrom nur kurzzeitig diesen Wert
erreicht, zwischendurch sogar auf 0 Volt sinkt. Es muss also einen Wert für
die Wechselspannung geben, welche dem einer Gleichspannung entspricht.
Dieser Wert nennt man Effektivwert. Er ist exakt um die Quadratwurzel von 2
kleiner als der Spitzenwert. Um bei unserem vorherigen Beispiel mit 12 Volt
Spitzenwert zu bleiben, beträgt der Effektivwert 12 Volt geteilt durch 1.414
gleich (knapp) 8.5 Volt.