01.08.2022 |
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Märklin Central Station 1 und Mobile Station 1
Central Station 1Die Central Station (CS, die erste Version) dient zur Steuerung der Loks und zum Schalten von Magnetartikeln wie Weichen, Entkupplungsgleise, Signale und anderes. Mit den beiden integrierten Fahrtreglern können gleichzeitig zwei Loks gesteuert werden. Dieses Gerät wurde im Auftrag von Märklin von ESU entwickelt, womit sich die vielen Gemeinsamkeiten mit der ESU ECoS erklären. Loks werden in
einer Lokliste mit Namen geführt, und daraus mit einen der beiden
Regler ausgewählt. Die Liste wird auf zwei Arten angelegt. Bei
mfx Loks
erscheint die Lok automatisch in der Liste – die Lok meldet sich also an der
Zentrale an und übergibt dieser alle Daten wie Loknamen und Funktionen.
Loks ohne mfx Decoder müssen manuell vom Bediener angelegt werden. Am einfachsten geht dies, wenn eine neue Lok mit der Märklin Artikelnummer aus der Datenbank ausgewählt wird. In diesem Fall sind auch die Funktionen der Lok meistens bereits korrekt zugeordnet. Wurde die Adresse in der Lok nach dem Kauf verändert, muss noch die Adresse entsprechend in der CS angepasst werden.
Anschliessen der Mobile StationDie Central Station besitzt drei Anschlussbuchsen für die Mobile Station (MS). Laut Märklin darf aber nur eines davon verwendet werden. Dies hat mit der EMV zu tun, nicht mit dem Funktionieren. Es lassen sich nämlich problemlos drei Mobile Stations gleichzeitig an der CS betreiben. Keine vollwertige LösungLeider hat es Märklin (oder ESU) verpasst, die Mobile Station in Kombination mit der CS als vollwertiges Fahrgerät zu bringen. So sind alle Einschränkungen der MS auch im Betrieb mit der CS vorhanden. Insbesondere die Begrenzung auf 10 Loks in der Lokliste schränkt die Anlagentauglichkeit massiv ein. Hier hätte man mehr erwarten können. Dieser Mangel wurde mit der neuen Central Station 2 und der neuen, seit 2010 lieferbaren Mobile Station 2 behoben. Um eine Lok mit der MS bedienen zu können, muss diese der MS zugewiesen werden. Dazu wird in der CS das Menü „Geräte im System“ aufgerufen. Dort erscheinen alle an die CS angeschlossenen Mobile Stations (sowie weitere Geräte). Die gewünschte MS wird ausgewählt und im Untermenü aus der CS Lokliste bis zu 10 Loks zugewiesen werden. Dieser Vorgang kann bzw. muss für alle Mobile Stations durchgeführt werden. Dadurch können den einzelnen MS jeweils unterschiedliche Loks zugewiesen werden.
Eine weitere Einschränkung ist, dass die Loks mit der MS nicht mit 128 Fahrstufen betrieben werden, oder besser gesagt die 128 Fahrstufen werden in dreier Schritten hoch- und heruntergeschaltet. Da es zur MS auch kein Verlängerungskabel von Märklin gibt, ist auch der Aktionsradius begrenzt. Hier kann allerdings mit dem Terminal 60125 und entsprechendem Kabel die Anschlussstelle für die MS entfernter verlegt werden. Insgesamt gesehen ist die MS keine befriedigende Erweiterung der CS. Ein kabelloses Gerät, ohne die Einschränkung eines Startersystems, wäre hier wünschenswert. Auch die Drehregler (Drehimpulsgeber) der Mobile Station sind nicht besonders zuverlässig, vor allem jene der ersten Produktionsserien. Anschluss alter DigitalkomponentenGut gelöst ist die Anbindung der alten Digitalgeräte. Der mit dem Update der CS hinzu gekommene Sniffereingang ist dafür zuständig. An diesem Eingang wird der Bahnstromanschluss des Altgerätes, also beispielsweise der Control Unit 6021 angeschlossen. Die CS interpretiert nun das Signal der CU und wertet dieses aus. Damit können weiterhin mit der CU 6021 Loks und Weichen gesteuert werden. Beispiel: An der Control Unit 6021 wird die Lok mit der Adresse 46 aufgerufen, das Licht eingeschaltet und mit dem Drehregler in Bewegung gesetzt. Das Signal dazu, welches bisher direkt ans Gleis gegangen ist, wird nun vom Sniffereingang der CS gelesen. Die Befehle werden interpretiert und von der CS ausgeführt. Die Lok „Re 460 rot“ schaltet das Licht ein und setzt sich in Bewegung. Damit das funktioniert, muss für diese Lok in der CS die Snifferadresse 46 eingegeben werden. Das ist eine feine Sache, den damit lassen sich Loks mit Adressen über 80 auch mit der Control Unit steuern, indem einfach eine Snifferadresse zwischen 1 und 80 gewählt wird. Bei Magnetartikeln muss keine Snifferadresse eingegeben werden, hier wird die Adresse der CU von der CS 1:1 übernommen. Betrieb mit BoosterSeit dem Hardware-Update von Märklin im Jahr 2007, welche alle Besitzer einer CS kostenlos durchführen lassen konnten, können nun auch die bisherigen Booster 6015 und 6017 sowie dazu kompatible Booster direkt an die CS angeschlossen und betrieben werden. Dazu besitzt die CS eine Boosterschnittstelle. Über ein passendes Spezialkabel, von Märklin mit dem Update mitgeliefert oder hier erhältlich, wird der erste Booster an die CS angeschlossen. Weitere Booster werden wie gewohnt am jeweils vorherigen Booster angeschlossen. Wichtig: Die CS und die Booster dürfen keinesfalls mit demselben Trafo betrieben werden, da sonst die CS zerstört wird. Anschluss eines PCZur Steuerung der Modellbahnanlage mit dem PC sowie für Updates muss die CS mit dem PC verbunden werden. Dies erfolgt über die Ethernet Schnittstelle. Einfache VerbindungDie einfachste Methode ist dabei die direkte Verbindung der CS mit einem PC oder Mac. Hierzu wird ein so genanntes Ethernet Cross-Over Kabel benötigt. Nun müssen noch die IP Adressen der beiden Geräte zueinander passen.
Im obigen Beispiel hat die CS die IP Adresse 192.168.1.2, das Notebook die Adresse 192.168.1.1. Nach der Zuweisung der IP Adresse in der CS muss dieses heruntergefahren und neu gestartet werden. Nun kann das integrierte Web-Interface der CS vom PC aus geöffnet werden. Über das Webinterface können Informationen zur CS angezeigt werden, eine Sicherung und Wiederherstellung der Konfiguration durchgeführt werden sowie neue Software auf die CS aufgespielt werden (Firmware Upgrade). Um das Webinterface anzuzeigen, öffnen Sie den Internet Explorer oder Firefox (selber verwende ich für das Update und Sicherung der Konfiguration den Firefox). Geben Sie im Adressfeld http://192.168.1.2 ein, oder die IP Adresse der CS, wenn Sie eine andere Adresse verwendet haben. Das Webinterface wird angezeigt: Verbindung im NetzwerkAls Linux Computer kann die CS wie ein PC im Heimnetzwerk eingebunden werden. Dadurch ist es möglich, die CS von jedem PC oder MAC im Netzwerk zu erreichen. Die CS wird dabei als normales Netzwerkgerät angeschlossen und konfiguriert. Beachten Sie, dass in einem IP Netzwerk nie zwei gleiche IP Adressen vergeben werden dürfen. Falls Sie also bereits ein Gerät mit der Adresse 192.168.1.2 haben, müssen Sie entweder dieses ändern oder der CS eine neue Nummer geben. „Gleiches Netzwerk“ bezieht sich dabei auf den Bereich, welcher mit der Netzwerkmaske definiert wird (Subnet Mask). In diesem Fall und im Märklin CS Handbuch ist dies 255.255.255.0. Damit sind IP Adressen von 192.168.1.0 bis 192.168.1.254 möglich. Andere Adressen sind ausserhalb des Netzes und nicht ohne weiteres erreichbar.
Falls Sie einen Internet-Router in ihrem Netzwerk haben, beispielsweise für ADSL, haben Sie eventuell einen so genannten DHCP Server im Netzwerk. Dieser vergibt den Netzwerkgeräten automatisch eine passende IP Adresse. Bei der CS muss dazu ein entsprechendes Häkchen gesetzt werden:
Um die Adresse der Central Station zu erfahren, müssen Sie die CS nun neu starten und dieses Menü nochmals aufrufen. Die IP-Adresse wird nun angezeigt. Diese wird verwendet, um mit dem Browser das Webinterface der CS zu öffnen. Der Default-Gateway - in der CS Gateway benannt - bezeichnet das Gerät, welches eine Verbindung aus dem eigenen Netz heraus herstellt, in diesem Fall ist es der ADSL-Router. Alle Geräte, welche eine Verbindung ins Internet benötigen, müssen deshalb als Default Gateway die Adresse des ADSL Routers eingetragen haben. Da die CS nicht direkt mit dem Internet kommuniziert, kann bei dieser die Gateway Adresse auf 0.0.0.0 belassen werden. Innerhalb des gleichen Netzes - hier 192.168.1.x - finden sich die Geräte ohne diesen Eintrag. Firmware UpdateUnter Firmware Update versteht man die Aktualisierung der hardwarenahen Gerätesoftware, welche sich im Falle der Central Station in einem Speicherchip befindet. Mit der Aktualisierung enthält das Gerät neue Funktionen sowie Korrekturen bestehender Funktionen. Das Update wird über das Webinterface mit dem Menüpunkt „Firmwareupdate“ durchgeführt. Damit wird das Update auch für diejenigen sehr einfach, welche sonst nicht mit Computern zu tun haben. Vorgehen:
Nach durchgeführtem Update führt die Central Station selbsttätig einen Neustart durch. Wenn alles ordnungsgemäss abgelaufen ist, erscheint das gewohnte Bild der CS. Screenshot durchführenUm einen Screenshot der Central Station durchzuführen, wird die CS wie oben beschrieben an den PC angeschlossen. Anschliessend öffnet man den Browser (Internet Explorer oder FireFox) und wählt folgende Seite (URL): http://<IP_der_CS>/cgi-bin/screen wobei <IP_der_CS> mit der gewählten IP-Adresse der Central Station ersetzt werden muss, also beispielsweise: http://192.168.1.2/cgi-bin/screen Auf dem Bildschirm erscheint der Bildschirm der CS als Grafik. Update für die Central Station 1 von ESUBesitzer der Märklin Central Station können sich freuen: ESU hat im ersten Quartal 2009 ein Update für diese Geräte herausgebracht. Die wichtigste Änderung: es ist jetzt sofort möglich, sowohl mfx wie auch DCC (und natürlich wie bisher auch MM2) Protokolle gleichzeitig einzusetzen.
Damit eröffnet sich für viele Besitzer von Loks anderer Hersteller als Märklin eine enorme Verbesserung im Fahrkomfort: Viele dieser Loks, beispielsweise von HAG, Roco, Fleischmann, Liliput, Brawa, Mehano, Lima, Rivarossi, Hobbytrade und andere besitzen nämlich Multiprotokoll Decoder, welche neben Märklin Motorola 2 (MM2) auch DCC unterstützen. Diese Loks lassen sich nun unter DCC betreiben, womit man auf 128 Fahrstufen, mehr Funktionen und einen wesentlich grösserer Adressbereich zugreifen kann. Gerade die Soundloks mussten bisher mit zwei aufeinander folgenden Adressen betrieben werden, um alle 9 Funktionen schalten zu können (F0, F1-F8). Diese können nun also unter DCC mit einer einzigen Adresse angesteuert werden, es sind dann bis zu 20 Funktionen schaltbar. Damit aber nicht genug: auch die Ausgangsleistung der CS wird erhöht, und zwar von 2.8 A auf 4 A. Diese war bisher von der Software begrenzt. Hier einige Daten der Central Station nach dem ESU Update auf Version 3.0.0:
Nach diesem Update kann die CS1 allerdings nicht mehr direkt mit der CS2 kommunizieren. Mit dem Update wird ein Eingabestift für den Touchscreen sowie ein 90 VA Netzgerät mitgeliefert. Letzteres sorgt für eine stabilisierte Gleisspannung.
Das es mit der CS1
weitergeht, ist mitunter für die CS1 Besitzer einer der besten Nachrichten
seit langem. Mit der neu hinzugekommenen Möglichkeit auch DCC- und Selectrix-Decoder
anzusteuern, auszulesen und programmieren zu können, geht ein
lang gehegter Wunsch bald in Erfüllung. Bleibt noch abzuwarten, wie
zuverlässig sich dieser Protokollmix in der Praxis verhält. Link zu ESU: |
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Seite erstellt am: |
11.02.2008 |