05.09.2017



   

 Z-Anlage


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 Berge aus Gips
 

Bau einer kleinen Anlage

Es war sofort klar, das eine Anlage gebaut werden soll. Neben der Tatsache, das die kleinen Z Gleise sich weniger gut für häufiges auf- und abbauen eignen, wollte meine Tochter mit der Landschaftsgestaltung beginnen. Die Anlage sollte einfach zu bedienen sein, auf grosse Weichenstrassen und dergleichen wurde bewusst verzichtet. Über Module soll die Anlage aber später erweiterbar sein. Der Gleisplan entstand auf dem PC mit dem Programm WinTrack 6.0 3D. Ein kleiner Bahnhof mit drei Durchgangsgleise sowie ein paar Gleise zum rangieren und abstellen der Loks kommt an die vordere Anlagekante. Im hinteren Teil der Anlage erhebt sich ein Berg, gekrönt mit dem Schloss Neuschwanstein. Ein Gleisdreieck und ein Anschluss für eine Erweiterung ist unsichtbar im Berg verlegt. Auf einen Schattenbahnhof wird vorderhand verzichtet.

Segmentbauweise

Da die Anlage transportiert werden soll, wird sie in der Segmentbauweise erstellt. Dabei werden einzelne Teile gefertigt, welche sich zur ganzen Anlage zusammenschrauben lassen. Anders als bei der Modulbauweise, welche aus genau festgelegten, untereinander in gewissen Grenzen austauschbaren Einheiten zusammengestellt wird, können die Segmente beliebig sein. Sowohl Abmessungen, Lage der Gleise, Aussehen der Landschaft und anderes wird hierbei frei für die zu bauende Anlage gewählt.

Hier sind die beiden Segmente der kleinen Anlage zu sehen. Bei der hinteren rechten Ecke sollten später Erweiterungen angeschraubt werden können.

Holzarbeiten

Die Segmente bestehen aus 10mm Sperrholzplatten, verstärkt durch einen Rahmen aus 50 x 25 mm gehobelten Dachlatten.

Die in Gehrung gesägten Dachlatten bilden den Rahmen. Die Platte liegt in gefrästen Nuten, ist verleimt und mit kleinen Senkstiften befestigt.
Hier ist die Trennstelle beider Segmente zu sehen. Die beiden Rahmen werden mit M8 Bolzen miteinander verschraubt.
Beide Segmente sind zusammengeschraubt und die Gleise provisorisch ausgelegt. Es zeigte sich, dass gewisse Korrekturen gegenüber dem Gleisplan erforderlich waren.
Die Gleise werden im Steigungsbereich auf Holzstücke gelegt. Anschliessend kann ein Probelauf mit einem Zug erfolgen. Hier zeigt sich schnell, ob die gewählte Steigung zu gross ist, was hier nicht der Fall war.

Gleis-Trasse

Nachdem der Probebetrieb gut lief, wurden aus Styroporplatten die Gleistrassen geschnitten. Dazu haben wir eine Laubsäge benutzt. In dieser wurde aber kein Sägeblatt, sondern ein Widerstandsdraht geklemmt. Am oberen Ende wird der Draht mit einem gefalteten Stück Karton isoliert. Nun kann an beiden Enden eine Litze angeschlossen und mit dem Bahnstromausgang eines Modellbahntrafos verbunden werden. Je nach Stellung des Reglers wird der Draht jetzt mehr oder weniger heiss. Die Styroporplatten können damit kinderleicht "geschnitten" werden, wobei hier in alle Richtungen, auch "rückwärts" geschnitten werden kann.

Mit dem gleichen Material wurde ein grosser Berg hergestellt. Grösste Sorgfalt sollte man bei der Gleisverlegung im Berg walten lassen. Hier sind Entgleisungen nun wirklich nicht erwünscht. Eine recht dicke Gipsschicht wird aufgetragen und mit dem Schachtel geformt. Nach dem Aushärten werden die Felsstrukturen mit einem (alten!) Stechbeitel geformt.

Das Gleisbett wurde aus einer 2mm dicken Korkmatte geschnitten. Dabei wird im Winkel von 60° mit einem scharfen Messer Streifen abgeschnitten in anschliessend mittig, jetzt mit geradem Schnitt, nochmals halbiert. Dadurch können Radien sehr schön verlegt werden. Die Breite des gesamten Gleisbettes beträgt rund 16mm.

Hier sind die Gleise zum grössten Teil schon fest verlegt, teilweise auch schon eingeschottert.
Die dunklen Flächen sind aus Papiermaschee gefertigt.

Die Segmente haben runde Stahlbeine bekommen, wie sie in jedem guten Baumarkt erhältlich sind. Eine Verstärkung wurde zuvor unterhalb der Platten eingeklebt.
 

Papiermaschee

Ein heutzutage vielfach in Vergessenheit geratenes, aber hervorragendes Material für die Landschaftsgestaltung ist das Papiermaschee. Es vereint viele gute Eigenschaften:

bulletEinfach in der Herstellung.
bulletBillig.
bulletUngiftig.
bulletEnorme Festigkeit nach dem Aushärten.
bulletLange Zeit bei der Formgebung (kein schnelles Aushärten wie beim Gips).
bulletNach dem Austrocknen sehr leicht.

Man könnte es also als ideales Baumaterial bezeichnen. Leider dauert die Herstellung seine Zeit. Vorgehen:

bulletZeitungspapier wird kleine Stücke verrissen. Am besten geht dies, wenn zuerst von oben nach unten ca. 2cm breite Streifen gerissen werden.
bulletDie Zeitungsfetzen werden in einem Kübel für mehrere Tage in Wasser eingelegt.
bulletMit einem Farbmischer und Bohrmaschine wird das ganze zu einem Brei verrührt.
bulletJetzt wird Weissleim oder Holzleim beigemischt und alles gut verrührt.

Diese Masse kann jetzt auf den meisten Oberflächen direkt aufgetragen werden. Es dauert mehrere Tage bis über eine Woche, bis das Papiermaschee ausgehärtet ist, je nach Dicke der aufgetragenen Masse und Saugfähigkeit des Untergrunds.

Hier sind die Gleise zum grössten Teil schon fest verlegt, teilweise auch schon eingeschottert.
Die dunklen Flächen sind aus Papiermaschee gefertigt.

Die Segmente haben runde Stahlbeine bekommen, wie sie in jedem guten Baumarkt erhältlich sind. Eine Verstärkung wurde zuvor unterhalb der Platten eingeklebt.
 

Hier gut zu sehen das aus Papiermaschee geformte Gelände. Getrocknet ist es fast steinhart.

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Letzte Änderung:

13.09.2004
05.09.2017

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