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Rollmaterial-Bausätze
Auf dem Markt
sind verschiedene Bausätze für Rollmaterial in H0 verfügbar. Dabei gehen die
Hersteller unterschiedliche Konzepte nach. Was diese Bausätze taugen, soll
hier anhand von einigen Modellen aufgezeigt werden. Es handelt sich hierbei
um Lokbausätze der Firma
Revell, eine Gleisstopfmaschine von Bachmann/Liliput (vertrieben von
Conrad) sowie ein Güterwagen von Piko
(ebenfalls Conrad). Letzterer ist mit wenigen Handgriffen
zusammengesteckt und ist zusammengebaut praktisch identisch mit fertigen
Wagen.
Revell Lokbausätze
Baureihe 01 "Wagner"
Die Lokbausätze von Revell sind nach dem bekannten
Muster der übrigen Bausätze dieses Herstellers konzipiert. Getestet wurden
die Modelle BR01 "Wagner" (Artikel 02162) und N.Y. Central Hudson (Artikel
02163). Während die BR01 wohl eine Eigenentwicklung von Revell ist, stammt
die Hudson von einem amerikanischen Hersteller. Die BR01 wird aus wesentlich
mehr Teilen zusammengebaut.
Alle Revell
Loks sind - mit Ausnahme der Ludmilla - nicht rollfähig. Dies ist schon
dadurch bedingt, dass die Steuerung nicht aus einzelnen Teilen besteht. Die
Tender könnte man dagegen, mit bastlerischem Geschick, rollfähig machen.
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Die Teile werden schon vor dem
Zusammenbau eingefärbt. Dazu sollten sie vorher grundiert werden.
Mangels anderer Grundierung wurde hier der von Revell angebotene
Grundierungsspray verwendet. Dieses ist für diesen Zweck nicht optimal,
besser wäre eine dunkle Grundierung.
Die grossen Teile sind hier bereits entfernt und werden mit der Airbrush
gefärbt, kleine Teile können auch mit dem Pinsel bemalt werden. |
Der Hersteller hat bei einigen
Teilen die Löcher "vergessen", beispielsweise bei allen Rädern.
Nach den bohren derselben können die Laufflächen einfach mit dem Pinsel
bemalt werden. Dazu ist ein Streichholz hilfreich. |
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Der Kessel wird
zusammengeklebt. Die unschöne Kante oben muss noch verschliffen und
evtl. mit Nitrospachtel ausgebessert werden, bevor der Airbrush zum
Einsatz kommt. Wichtig: es muss eine sehr feine Körnung verwendet
werden, damit keine Schleifspuren sichtbar bleiben. |
Nur mit dem "Luftpinsel"
erzielt man eine professionell wirkende Oberfläche. Ich habe die Revell
Airbrush Color schwarz matt, Artikel 31108 verwendet.
Die Teile lassen sich am einfachsten besprühen, wenn man ein Stück
Karton oder ähnliches zum halten hineinsteckt, wie auf dem Bild beim
Kessel gut zu sehen. |
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Zusammenbau
Der
Zusammenbau geht - nachdem alle fehlenden Löcher gebohrt wurden - recht
schnell und einfach von der Hand. Die Anleitung ist, wie bei Revell
üblich, sehr übersichtlich und verständlich. Die Passgenauigkeit der
Teile ist recht gut. Schade ist, dass verschiedene charakteristische
Elemente nur knapp detailliert ausgeführt sind.
Fazit: Es
macht einfach Spass, diesen Bausatz zusammen zu stellen. Gleich nach dem
Bau dieses Modells habe ich mir einen weiteren Revell-Lokbausatz gegönnt
(siehe nächsten Beitrag auf dieser Seite).
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Die fertige Lok. Die
Detaillierung könnte an gewissen Stellen besser sein. Das fertige Modell
lässt sich aber zum Beispiel in einem Betriebswerk als Standmodell gut
einsetzen. Zudem ist die fertige Lok ein ideales Objekt, um
Alterungsversuche durchzuführen. |
Verwendete
Materialien
| Revell Bausatz BR 01 "Wagner", Artikel 02162 |
| Grundierung Revell "Basic Color", Artikel 39804
(nicht optimal) |
| Farben: Schwarz matt, 31108 Airbrush Color; Rot
seidenmatt, Artikel 330 (beides Revell)
Humbrol met 53, für Treibstangen; Humbrol met 11, für Laufflächen. |
| Faller Plastik Kleber "Super Expert" Artikel
170490 |
N.Y. Central Hudson
Wie oben
bereits geschrieben stammt dieser Bausatz von einem amerikanischen
Hersteller. Die Bauanleitung dagegen ist von Revell und in der üblichen
hohen Qualität. Bei diesem Modell gibt es wesentlich weniger Teile zum
zusammensetzen. So besteht der Kessel samt Führerhaus aus einem Stück. Dies
hat allerdings einen Nachteil: die angespritzten Leitungen sind zum Kessel
hin mit Material aufgefüllt, was den Anblick insbesondere direkt von oben
doch stört.
Alle Teile wurden zuerst wieder
grundiert. Diesmal habe ich jedoch Rostschutzgrundierung - mit
Universalverdünner spritzfähig verdünnt - mit dem Airbrush aufgetragen.
Der Vorteil: Die Grundierung hat eine rostbraune Farbe. Wird die obere
Deckschicht (z.B. schwarz) nicht satt aufgetragen, schimmert die
Rostfarbe etwas durch, was einen sehr realistischen Eindruck
hinterlässt. |
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Kessel und Führerhaus sind aus
einem Stück gefertigt. |
Perfekter Finish dank dem
Einsatz des Airbrush.
Der Tender - auch hier im Bild ein einziges Stück - bleibt unten offen. |
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Wunderschönes Standmodell -
problemloser Zusammenbau. |
Nach dem Aufbringen der
Nassschiebebilder sollte die Lok komplett mit Klarlack gespritzt werden. |
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Verwendete
Materialien
| Revell Bausatz N.Y. Central Hudson,
Artikel 02163 |
| Rostschutzgrundierung (Baumarkt), verdünnt mit
Universalverdünner |
| Farben: Schwarz matt, 31108 Airbrush Color;
Aluminium met, 99 (beides Revell)
Humbrol met 11, für Laufflächen, Revell gold met 92, für Glocke und rot
seidenmatt, 330 für Ausgestaltung Führerstand. |
| Faller Plastik Kleber "Super Expert" Artikel
170490 |
Liliput
Gleisstopfmaschine
Von Conrad
wird ein Bausatz für eine rollfähige, unmotorisierte Gleisstopfmaschine
angeboten. Aus reinem Interesse habe ich mir so ein Gefährt zugelegt. Der
erste Eindruck: sieht sehr billig aus. Mein Modell war aus blauem
Kunststoff. Zuerst habe ich sämtliche Teile mit dem Airbrush neu lackiert.
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Als erster werden die
Spritzgussformen komplett grundiert und anschliessend lackiert. Ich habe
mich für weiss entschieden. |
Der Zusammenbau
geht recht zügig von statten. Vor dem verleimen muss die Farbe an den
entsprechenden Stellen (beidseitig) mit einem Skalpell oder
ähnlichem weggekratzt werden. |
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Die Drehgestelle werden mit
einer Schraube befestigt. Nicht zu fest anziehen. Das Drehgestell sollte
leicht gekippt werden können. |
Das
zusammengebaute Teil, hier noch ohne Dächer, welche ich Silber metallic
lackiert habe. |
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Und hier steht es auf einem
Diorama. |
Fazit
Ein sehr
einfach gehaltenes Modell. Vom Hersteller ist dieses auch motorisiert
erhältlich. Dieses hier ist allerdings wenig anlagentauglich. Mit den
mitgelieferten Achsen/Räder läuft es nicht besonders gut in engen Radien
(360mm). Als Standmodell macht es aber durchaus etwas her.
Von
Conrad werden
verschiedene Wagenbausätze von Piko recht günstig angeboten. Beachten muss
man allerdings, dass die Wagen ohne Kupplungen und Räder geliefert werden,
was den tiefen Preis doch relativiert. Die Wagen sind mit wenigen
Handgriffen zusammengesteckt, die Puffer sollten zusätzlich verleimt werden.
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Die Wagenbausätze werden in
einer Plastiktüte ohne weiteren Schutz geliefert. Das führt dazu, dass
filigrane Teile schon mal vor dem öffnen bereits abgebrochen sind. |
Dies sind die
wenigen Einzelteile, welche in kurzer Zeit einfach zusammengesteckt
werden. Die Puffer sollten am besten von Innen verleimt werden. |
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Stark nach Plastik - und somit
billig - sehen die Wagen im gelieferten Zustand aus. |
Ideal also - auch wegen dem
günstigen Preis - als Objekt für Alterungsversuche. |
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Mit verschiedenen Brauntönen
werden "Flicken" und Ausbesserungsstellen gemalt. |
Auch Pulverfarben sind bei der
Alterung hilfreich. |
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Nach der Alterung sollte das
Modell noch mit Klarlack (matt) aus dem Airbrush überzogen werden.
Dadurch erscheinen alle Stellen im gleichen, sehr schwachen Glanz. |
Hier noch ein Bild des fast
fertigen Modells. Die Beschriftung muss noch angebracht werden. Und
natürlich fehlt noch eine passende Ladung. |
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Interessant sind die 10er
Packungen, welche inklusive Nassschiebebilder geliefert werden. |
Da geht das
Altern schnell vonstatten. Das schöne hierbei: kein Wagen ist gleich wie
der andere. |
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Fazit
Brauchbare
Wagen, welche insbesondere nach der Alterung recht realistisch aussehen.
Preislich ist der fertige Wagen zwar nicht wesentlich günstiger als
Fertigmodelle. Für Alterungsversuche jedoch ideal, da bei einem misslungenen
Versuch die Räder und Kupplungen ja für einen anderen Wagen verwendet werden
können.
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