04.09.2017



   

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Rollmaterial-Bausätze

Auf dem Markt sind verschiedene Bausätze für Rollmaterial in H0 verfügbar. Dabei gehen die Hersteller unterschiedliche Konzepte nach. Was diese Bausätze taugen, soll hier anhand von einigen Modellen aufgezeigt werden. Es handelt sich hierbei um Lokbausätze der Firma Revell, eine Gleisstopfmaschine von Bachmann/Liliput (vertrieben von Conrad) sowie ein Güterwagen von Piko (ebenfalls Conrad). Letzterer ist mit wenigen Handgriffen zusammengesteckt und ist zusammengebaut praktisch identisch mit fertigen Wagen.

Revell Lokbausätze

Baureihe 01 "Wagner"

Die Lokbausätze von Revell sind nach dem bekannten Muster der übrigen Bausätze dieses Herstellers konzipiert. Getestet wurden die Modelle BR01 "Wagner" (Artikel 02162) und N.Y. Central Hudson (Artikel 02163). Während die BR01 wohl eine Eigenentwicklung von Revell ist, stammt die Hudson von einem amerikanischen Hersteller. Die BR01 wird aus wesentlich mehr Teilen zusammengebaut.

Alle Revell Loks sind - mit Ausnahme der Ludmilla - nicht rollfähig. Dies ist schon dadurch bedingt, dass die Steuerung nicht aus einzelnen Teilen besteht. Die Tender könnte man dagegen, mit bastlerischem Geschick, rollfähig machen.

Die Teile werden schon vor dem Zusammenbau eingefärbt. Dazu sollten sie vorher grundiert werden. Mangels anderer Grundierung wurde hier der von Revell angebotene Grundierungsspray verwendet. Dieses ist für diesen Zweck nicht optimal, besser wäre eine dunkle Grundierung.
Die grossen Teile sind hier bereits entfernt und werden mit der Airbrush gefärbt, kleine Teile können auch mit dem Pinsel bemalt werden.
Der Hersteller hat bei einigen Teilen die Löcher "vergessen", beispielsweise bei allen Rädern.
Nach den bohren derselben können die Laufflächen einfach mit dem Pinsel bemalt werden. Dazu ist ein Streichholz hilfreich.
Der Kessel wird zusammengeklebt. Die unschöne Kante oben muss noch verschliffen und evtl. mit Nitrospachtel ausgebessert werden, bevor der Airbrush zum Einsatz kommt. Wichtig: es muss eine sehr feine Körnung verwendet werden, damit keine Schleifspuren sichtbar bleiben.
Nur mit dem "Luftpinsel" erzielt man eine professionell wirkende Oberfläche. Ich habe die Revell Airbrush Color schwarz matt, Artikel 31108 verwendet.
Die Teile lassen sich am einfachsten besprühen, wenn man ein Stück Karton oder ähnliches zum halten hineinsteckt, wie auf dem Bild beim Kessel gut zu sehen.

Zusammenbau

Der Zusammenbau geht - nachdem alle fehlenden Löcher gebohrt wurden - recht schnell und einfach von der Hand. Die Anleitung ist, wie bei Revell üblich, sehr übersichtlich und verständlich. Die Passgenauigkeit der Teile ist recht gut. Schade ist, dass verschiedene charakteristische Elemente nur knapp detailliert ausgeführt sind.

Fazit: Es macht einfach Spass, diesen Bausatz zusammen zu stellen. Gleich nach dem Bau dieses Modells habe ich mir einen weiteren Revell-Lokbausatz gegönnt (siehe nächsten Beitrag auf dieser Seite).
 

Die fertige Lok. Die Detaillierung könnte an gewissen Stellen besser sein. Das fertige Modell lässt sich aber zum Beispiel in einem Betriebswerk als Standmodell gut einsetzen. Zudem ist die fertige Lok ein ideales Objekt, um Alterungsversuche durchzuführen.

Verwendete Materialien

bulletRevell Bausatz BR 01 "Wagner", Artikel 02162
bulletGrundierung Revell "Basic Color", Artikel 39804 (nicht optimal)
bulletFarben: Schwarz matt, 31108 Airbrush Color; Rot seidenmatt, Artikel 330 (beides Revell)
Humbrol met 53, für Treibstangen; Humbrol met 11, für Laufflächen.
bulletFaller Plastik Kleber "Super Expert" Artikel 170490

N.Y. Central Hudson

Wie oben bereits geschrieben stammt dieser Bausatz von einem amerikanischen Hersteller. Die Bauanleitung dagegen ist von Revell und in der üblichen hohen Qualität. Bei diesem Modell gibt es wesentlich weniger Teile zum zusammensetzen. So besteht der Kessel samt Führerhaus aus einem Stück. Dies hat allerdings einen Nachteil: die angespritzten Leitungen sind zum Kessel hin mit Material aufgefüllt, was den Anblick insbesondere direkt von oben doch stört.

Alle Teile wurden zuerst wieder grundiert. Diesmal habe ich jedoch Rostschutzgrundierung - mit Universalverdünner spritzfähig verdünnt - mit dem Airbrush aufgetragen. Der Vorteil: Die Grundierung hat eine rostbraune Farbe. Wird die obere Deckschicht (z.B. schwarz) nicht satt aufgetragen, schimmert die Rostfarbe etwas durch, was einen sehr realistischen Eindruck hinterlässt.
Kessel und Führerhaus sind aus einem Stück gefertigt.
Perfekter Finish dank dem Einsatz des Airbrush.
Der Tender - auch hier im Bild ein einziges Stück - bleibt unten offen.
Wunderschönes Standmodell - problemloser Zusammenbau.
Nach dem Aufbringen der Nassschiebebilder sollte die Lok komplett mit Klarlack gespritzt werden.

Verwendete Materialien

bulletRevell Bausatz N.Y. Central Hudson,  Artikel 02163
bulletRostschutzgrundierung (Baumarkt), verdünnt mit Universalverdünner
bulletFarben: Schwarz matt, 31108 Airbrush Color; Aluminium met, 99 (beides Revell)
Humbrol met 11, für Laufflächen, Revell gold met 92, für Glocke und rot seidenmatt, 330 für Ausgestaltung Führerstand.
bulletFaller Plastik Kleber "Super Expert" Artikel 170490

 

Liliput Gleisstopfmaschine

Von Conrad wird ein Bausatz für eine rollfähige, unmotorisierte Gleisstopfmaschine angeboten. Aus reinem Interesse habe ich mir so ein Gefährt zugelegt. Der erste Eindruck: sieht sehr billig aus. Mein Modell war aus blauem Kunststoff. Zuerst habe ich sämtliche Teile mit dem Airbrush neu lackiert.

Als erster werden die Spritzgussformen komplett grundiert und anschliessend lackiert. Ich habe mich für weiss entschieden.
Der Zusammenbau geht recht zügig von statten. Vor dem verleimen muss die Farbe an den entsprechenden Stellen (beidseitig) mit einem Skalpell oder  ähnlichem weggekratzt werden.
Die Drehgestelle werden mit einer Schraube befestigt. Nicht zu fest anziehen. Das Drehgestell sollte leicht gekippt werden können.
Das zusammengebaute Teil, hier noch ohne Dächer, welche ich Silber metallic lackiert habe.
Und hier steht es auf einem Diorama.

Fazit

Ein sehr einfach gehaltenes Modell. Vom Hersteller ist dieses auch motorisiert erhältlich. Dieses hier ist allerdings wenig anlagentauglich. Mit den mitgelieferten Achsen/Räder läuft es nicht besonders gut in engen Radien (360mm). Als Standmodell macht es aber durchaus etwas her.

 

Piko Wagenbausätze

Von Conrad werden verschiedene Wagenbausätze von Piko recht günstig angeboten. Beachten muss man allerdings, dass die Wagen ohne Kupplungen und Räder geliefert werden, was den tiefen Preis doch relativiert. Die Wagen sind mit wenigen Handgriffen zusammengesteckt, die Puffer sollten zusätzlich verleimt werden.

Die Wagenbausätze werden in einer Plastiktüte ohne weiteren Schutz geliefert. Das führt dazu, dass filigrane Teile schon mal vor dem öffnen bereits abgebrochen sind.
Dies sind die wenigen Einzelteile, welche in kurzer Zeit einfach zusammengesteckt werden. Die Puffer sollten am besten von Innen verleimt werden.
Stark nach Plastik - und somit billig - sehen die Wagen im gelieferten Zustand aus.
Ideal also - auch wegen dem günstigen Preis - als Objekt für Alterungsversuche.
Mit verschiedenen Brauntönen werden "Flicken" und Ausbesserungsstellen gemalt.
Auch Pulverfarben sind bei der Alterung hilfreich.
Nach der Alterung sollte das Modell noch mit Klarlack (matt) aus dem Airbrush überzogen werden. Dadurch erscheinen alle Stellen im gleichen, sehr schwachen Glanz.
Hier noch ein Bild des fast fertigen Modells. Die Beschriftung muss noch angebracht werden. Und natürlich fehlt noch eine passende Ladung.
Interessant sind die 10er Packungen, welche inklusive Nassschiebebilder geliefert werden.
Da geht das Altern schnell vonstatten. Das schöne hierbei: kein Wagen ist gleich wie der andere.

Fazit

Brauchbare Wagen, welche insbesondere nach der Alterung recht realistisch aussehen. Preislich ist der fertige Wagen zwar nicht wesentlich günstiger als Fertigmodelle. Für Alterungsversuche jedoch ideal, da bei einem misslungenen Versuch die Räder und Kupplungen ja für einen anderen Wagen verwendet werden können.
 

     

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Letzte Änderung:

08.01.2006
04.09.2017

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