19.07.2022



   

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Ein Hinweis vorweg

Die hier vorgestellten Geräte werden seit einiger Zeit nicht mehr hergestellt, wie das alte  märklin digital als solches längst eingestellt wurde. Abgelöst wurde ist es durch Märklin Systems und den dazu entsprechenden Geräten. Wegen der langen Verfügbarkeit der alten märklin digital Geräte sind diese aber nach wie vor stark verbreitet, weshalb ich diese Seite weiterhin im Netz lasse und auch weiter pflege.

Die prinzipielle Funktionsweise bleibt auch bei Märklin Systems gleich, hier sind aber verschiedene Erweiterungen hinzugekommen, wie die Rückmeldung der Decoder. Mehr dazu bei Märklin Systems.

Mit der Einführung der Central Station 2 hat Märklin den Namen systems wieder fallen gelassen.
Neu laufen die Digitalgeräte wieder unter märklin digital (digital jetzt kursiv geschrieben).

Mit der Digitalisierung der Modellbahn eröffnen sich dem Modellbahner enorme Möglichkeiten. Aber auch die Verdrahtung, ein von vielen Modellbahnern gefürchtetes Unterfangen, vereinfacht sich drastisch.

Hier die Möglichkeiten von Märklin digital, welches im Jahre 1984 eingeführt wurde, im kurzen Überblick:

bulletGleichzeitiger Betrieb von bis zu 80 Lokomotiven, ohne Blockstrecken.
bulletBis zu 5 Funktionen können in der Lok geschaltet werden, wie Licht ein/aus, Rauch ein/aus, Telexkupplung, Fahrgeräusch, Lokpfeife etc.
bulletDas Licht der Lok bleibt an, selbst wenn die Lok steht (Konstantlicht, auch bei den Wagen!)
bulletBis zu 256 Magnetartikel (Weichen, Signale) und andere Verbraucher (Lampen, Motoren) können geschaltet werden.
bulletMit dem Memory können Weichenstellungen zu Fahrstrassen zusammengefasst und mit einem einzigen Knopfdruck geschaltet werden.
bulletMit dem Interface ist die Steuerung der Anlage sogar mit dem PC möglich

Das Herz einer Märklin Digitalanlage ist die sog. Control Unit (CU). Sie beinhaltet den Prozessor zur Steuerung aller Funktionen, einen Booster zur Stromversorgung sowie ein Fahrgerät zum einstellen der Lok-Geschwindigkeit und -Richtung. Ausserdem können damit Magnetartikel (Weichen etc.) geschaltet werden, dies jedoch nur mit zusätzlichem Keyboard oder via PC und dem PC Interface..

 Funktionsweise

Beim analogen Betrieb wurde ein Trafo (genau genommen ein Variator) an den Schienen angeschlossen. Mit diesem wurde die Spannung eingestellt. Höhere Spannung = Lok lief schneller, tiefere Spannung = Lok lief langsamer. Zum wechseln der Fahrtrichtung drehte man den Knopf ganz nach links. Dies erzeugte eine noch höhere Spannung, welche ein Relais, dem so genannten Fahrtrichtungsumschalter in der Lok aktivierte. Dieser schaltete die Stromrichtung in der Feldspule des Motors um. Die Lok wechselte daraufhin die Fahrtrichtung.

Im digitalen Betrieb liegt nun dauernd die volle elektrische Spannung an den Schienen an. Wenn also eine Lampe an den Schienen gehalten wird, leuchtet diese, und zwar immer voll.
Die Spannung am Gleis hat folgende Form:

 

Dieses Bild wurde mit einem Oszilloskop aufgenommen. Es handelt sich um eine Rechteck-Spannung von knapp ±20 Volt (Einteilung auf dem Bild 1V/Div, 10:1 Sonde). Die Impulsform hängt natürlich von den zu übertragenden Adressen und Befehle ab.

Eine Periode geht über rund 2 Zeiteinheiten, also 2 x 0.1ms = 0.2ms. Die Frequenz beträgt demnach rund 5000 Hz (genau: 4813Hz).

Wird diese Spannung mit einem Brückengleichrichter gleichgerichtet, entsteht eine nahezu ideale, also unterbruchsfreie Gleichspannung von ca. 18 Volt.

Warum fahren denn die Lokomotiven nicht alle selbständig los?
Weil der Motor der Loks nicht direkt mit den Schienen verbunden ist, sondern über eine in den Loks eingebaute Elektronik, dem sog. Lokdecoder, kurz Decoder genannt. Der an den Schienen anliegenden Spannung ist ein digitales Signal "überlagert". Die Lokdecoder wiederum werten diese digitalen Signale aus. In diesen Signalen wird von der Zentrale (Control Unit, CU) die Lok Adresse und die dazugehörende Geschwindigkeit übermittelt. So "hört" eine bestimmte Lok nur den für sie bestimmten Geschwindigkeitswert. Der Decoder der Lok steuert den Motor entsprechend diesem Wert. Die Lok muss demzufolge auf eine bestimmte Adresse eingestellt werden. An der Zentrale muss diese Adresse eingegeben und anschliessend mit dem Regler die Geschwindigkeit eingestellt werden. Beim Märklin Digital-System sind max. 80 Lok-Adressen möglich. Diese Zahl ergibt sich wie folgt: Das MM-Format kennt 4 Adressleitungen, jeder kann einen von drei Zuständen annehmen: Low - offen - high. Folglich ergibt dies 34 = 81 mögliche Adressen. Sind alle 4 Adressleitungen offen ist der Decoder im analogen Betrieb. Bleiben also die 80 Adressen für Digitalbetrieb.

Was passiert, wenn ich eine andere Adresse wähle?
Zuerst nichts. Alle Loks fahren mit der zuletzt eingegebenen Geschwindigkeit weiter. So kann man nacheinander alle Loks mit einem einzigen Gerät bedienen. Es ist ganz einfach: Lok-Adresse eingeben, Geschwindigkeit mit dem Regler wählen. Die entsprechende Lok beschleunigt auf diesen Wert. Nächste Adresse wählen, Geschwindigkeit dieser Lok eingeben und so weiter...
Natürlich gibt's auch ein Nothalt Knopf. 

 Der einfache Start: eine Startpackung!

In den Premium Digital Startpackungen von Märklin befand sich jeweils so eine CU, zusammen mit dem benötigten Transformer. Dies war mit Sicherheit der günstigste Einstieg in die Märklin Digital Welt.
In neueren Startpackungen ist dagegen bloss eine Mobile Station enthalten (oder die noch kleinere Steuereinheit).

Das sieht dann so aus:

Der Ausgang des Trafo (links) wird an die entsprechenden Eingangsbuchsen der Control Unit (CU 6021, rechts im Bild) angeschlossen. Diese wandelt den Wechselstrom in den digitalen Signal- und Fahrstrom um. Diese Anschlüsse, mit 0 für Masse (braun) und B für Bahnstrom (rot) gekennzeichnet, werden an den entsprechenden Anschlüsse an einem beliebigen Gleis angeschlossen.


Die Geräte von Märklin Digital werden für folgende Aufgaben benötigt:

Transformer
6002
Transformator zur Stromversorgung der Zentraleinheiten und der Booster. Mit eingebauter Überlast-Abschaltung.
Eingang: 230 V
Ausgangsspannung: 16 V
Leistung: 52 VA

Weitere Ausführungen für andere Netzspannungen sind:
6000: Eingangsspannung 100V / 50 Hz (Japan), 50 VA
6001: Eingangsspannung 110V / 60 Hz (USA), 42 VA
6003: Eingangsspannung 240V / 50 Hz (GB, Australien), 52 VA
Central Unit
6020
Zentraleinheit, ohne Bedienelemente.
Unterstützt nur das alte (erste) Märklin Motorola Format, d.h. nur Lichtfunktion, keine weiteren Funktionen, keine absolute Fahrtrichtung.
Ausgangsstrom: 2.5 A
Leistung: 45 VA
Control Unit
6021
Weiterentwicklung des 6020. Voll ausgestattet mit allen Bedienelementen zur Loksteuerung.
Unterstützung von Märklin Motorola alt (MM1) und Märklin Motorola neu (MM2) Format.
Das MM2 Format bietet gegenüber MM1 die absolute Fahrtrichtung sowie vier weitere Funktionen (F1 bis F4).
Ausgangsstrom: 2.5 A
Leistung: 45 VA
Keyboard
6040
Zum Schalten von bis zu 16 Weichen oder anderen Verbrauchern, welche über einen Decoder an das Digitalsystem angeschlossen sind.
Das Keyboard muss an der linken Seite der CU 6021 angesteckt werden.
Memory
6043
Damit können mehrere Abläufe wie Fahrstrassen mit einem einzigen Knopfdruck ausgeführt werden. Die einzelnen Schaltvorgänge werden dazu einmalig eingespeichert.
Das Memory muss an der linken Seite der CU 6021 angesteckt werden.
Control 80
6035
Zusätzliches Fahrpult.
Unterstützt nur die Lichtfunktion (F0).
Die Control 80f muss an der rechten Seite der CU 6021 angesteckt werden.
Control 80F
6036
Zusätzliches Fahrpult. Kann entweder direkt an die CU 6021 gesteckt werden oder über ein optionales Kabel entfernt angeschlossen werden.
Es sind hiermit die gleichen Funktionen möglich wie bei der Control Unit 6021.
Ein Hinweis gleich vorweg: Nein, eine CU6021 kann nicht so ohne weiteres umfunktioniert werden, dass sie als 6036 funktioniert.
Die Control 80f muss an der rechten Seite der CU 6021 angesteckt werden.
Interface
6050 und 6051
Dient zum Anschluss der Modellbahnanlage an einen PC. Mehr dazu auf der Seite PC Steuerung.
Das Interface muss an der rechten Seite der CU 6021 angesteckt werden.
Booster
6015 und 6017
Damit werden weitere Stromkreise gespeist. Dies ist dann nötig, wenn der Strom der CU 6021 nicht für alle fahrenden Züge reicht.
Mehr dazu auf der Seite Booster.
Booster werden mittels fünfpoligem Kabel an die Boosterschnittstelle der CU 6021 angeschlossen.
Ausgangsstrom: 2.5 A
Leistung: 45 VA
Connect_6021
60128
Damit können die Märklin Digital Geräte zusammen an der Central Station 2 betrieben werden.
Das Connect_6021 muss an der linken Seite der CU 6021 angesteckt werden.
Eine Beschreibung dazu finden Sie hier.

 

     

Seite erstellt am:
Letzte Änderung:

20.05.2005
19.07.2022

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