05.09.2017 |
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Bau eines eigenen BoostersFür das Märklin Motorola, mfx und DCC FormatHinweis: Die hier vorgestellten Booster sind einsetzbar mit Central Unit 6021, Uhlenbrock Intellibox, TAMS Master Control, ESU ECoS, Märklin Central Station 1 und Central Station 2 und alle anderen Zentralen mit fünfpoligen Boosterschnittstellen. Folgende Überlegungen führten zur Entwicklung und Bau eines eigenen Boosters:
Ein Selbstbau-Booster sollte jedoch hinsichtlich des Betriebs einem fertigen, käuflichen Booster in nichts nachstehen. Was ich insbesondere vermeiden wollte, waren:
Der Booster sollte demnach folgende Eigenschaften besitzen:
Alle diese Punkte werden mit dem hier vorgestellten Booster vollumfänglich erfüllt. Weitere ÜberlegungenViele käufliche Boosterbausätze werden nicht an den Boosterausgang der Control Unit angeschlossen, sondern am Bahnstrom (braun und rot). An diesen ist ja das gleiche Signal vorhanden, lediglich der Pegel (und natürlich der Ausgangsstrom) ist höher. Dieses Signal wird als Eingang des Boosters verwendet. Dieses System hat aber einen gravierenden Nachteil: Kommt es im Stromkreis der Control Unit zu einem kurzzeitigen Kurzschluss, ist in dieser Zeit auch das Signal für alle weiteren Booster unterbrochen. Die Folge: jeder noch so kleine Kurzschluss wirkt sich auf die gesamte Anlage aus. Dagegen wird das Digitalsignal an der Boosterschnittstelle der CU auch bei einem Kurzschluss geliefert, ja sogar wenn die Stop Taste der CU gedrückt wurde, liegt das Digitalsignal an Pin 1 dieses Steckers an. Ausserdem ist eine zuverlässige Rückmeldung des Boosters zur CU bei einem Kurzschluss nicht möglich. Um dies zu verdeutlichen, hier die unterschiedlichen Ansätze schematisch dargestellt:
Die Anschlüsse am Boosterausgang der CU 6021 sind wie folgt:
Um die Kompatibilität zu gewährleisten müssen diese Funktionen also in unserem Booster nachgebaut werden.
Auf
eine Stabilisierung der Ausgangsspannung wurde, nach intensiven Tests
und Messungen, verzichtet. Wieso? Um eine Ausgangsspannung zu
stabilisieren, muss die Eingangsspannung höher sein. Auf unsere
Anwendung übertragen bedeutet dies, dass die Eingangsspannung grösser
als 18V sein müsste, nämlich mindestens ca. 20V. Damit fallen aber alle Standard
Modellbahntrafos weg. Die Alternative dazu ist, die Ausgangsspannung zu
verkleinern. Dies hat natürlich andere negative Auswirkungen, wie
vermehrte Kontaktprobleme, generelle Unterspannung für Decoder und
Magnetartikel etc.
SchaltungDie EndstufeFür die Endstufe habe ich Darlington Transistoren hoher Leistung ausgewählt, nämlich TIP140 (T6, NPN) und TIP145 (T5, PNP). Ich habe eine Anordnung gewählt, welche die direkte Montage beider Transistoren auf einen Kühlkörper ohne Isolation ermöglichen. Um dies zu erreichen sind die beiden Kollektoren Schaltungstechnisch verbunden. Die Ansteuerung der Endstufe geschieht mit den beiden Transistoren T1 und T2. Zur Strombegrenzung am Ausgang dienen die Transistoren T3 und T4. Diese erhalten die Basis-Spannung von den Widerständen R7 bzw. R8. Übersteigt diese einen Wert von ungefähr 0,6V werden diese leitend und nehmen den Endtransistoren quasi das Eingangssignal weg. Durch ändern der Widerstandwerte von R7 und R8 kann also der maximale Ausgangsstrom eingestellt werden:
Tabelle1: Bauteile abhängig des gewünschten Ausgangsstromes. Schema siehe Betriebsanleitung. Die StromversorgungAls Stromversorgung dient der 18V AC Ausgang eines handelsüblichen Modellbahntrafos. Dieser muss den gewünschten Ausgangsstrom liefern können. Für den maximalen Strom von 6 Ampere ist ein Trafo von mindestens 108VA nötig. Bei geringerer Leistung müssen die beiden Widerstände R7 und R8 entsprechend der Tabelle 1 angepasst werden. Die Spannung wird mit Q1 gleichgerichtet, wobei es sich um eine einfache Einweggleichrichtung handelt. Es wird also die positive Halbwelle für die Plusspannung, die negative Halbwelle für die Minusspannung verwendet. Diese Methode hat den Vorteil, dass lediglich eine Sekundärwicklung (ein Trafo) benötigt wird. Allerdings wird der Aufwand für die Glättung höher als bei einer Vollweggleichrichtung. Deshalb ist die Schaltung für Kapazitäten bis zu 20'000 μF je DC Spannung ausgelegt (total also 40'000 μF !). AnsteuerungDer Rest der Schaltung ist für die Ansteuerung, Ein- und Ausgänge etc. Eine sichere Auswertung der Signale wird durch den Einsatz von Komparatoren (Q3) gewährleistet. AufbauFür die Schaltung habe ich eine Leiterplatte mit den Abmessungen 160 x 100 mm entwickelt, also Euro-Format. Diese sind als Fotolack beschichtete, einseitig Kupferkaschierte GFK Platten bestens erhältlich. Sämtliche Bauteile sind auf diesem Print untergebracht. Auf den Einsatz von SMD Bauteilen wurde ganz bewusst verzichtet. Dadurch wird der Eigenbau erheblich erleichtert.
Die Leiterplatte passt in ein Pultgehäuse, welches von der Firma Conrad angeboten wird. Die beiden Endtransistoren werden auf einen möglichst grossen Aluminium Kühlkörper geschraubt. Dabei gilt folgendes zu beachten: Aus technischer Sicht besteht keine Notwendigkeit, die Transistoren isoliert zu montieren, da der Kollektor an der Metallplatte ist und beide Kollektoren miteinander verbunden sind. Allerdings liegt in diesem Fall der Bahnstrom, also der Ausgang des Boosters, am ganzen Kühlkörper. Der Kühlkörper darf dann natürlich auf keinen Fall Kontakt zu Masse oder andere Spannungsführende Teile haben! Sicherer ist deshalb die isolierte Montage der Transistoren. Schema und StücklisteFür
diesen Booster steht eine Betriebsanleitung im PDF Format mit Schema,
Stückliste und Anschlussplan zur Verfügung: Die Schaltung sieht auf den ersten Blick komplizierter aus, als sie ist. Viele Bauteile dienen der Ansteuerung und Rückmeldung zur Control Unit 6021 bzw. der Intellibox. Der Booster kann zu Recht als Plug-and-Play Gerät bezeichnet werden. Wenn Lötkenntnisse vorhanden sind, ist der Bau dieses Boosters ein Kinderspiel. Oszilloskop-Bilder des AusgangssignalsDas Ausgangssignal wurde unter Praxis nahen Bedingungen gemessen und mit dem Ausgang eines 6021 verglichen. Klicken sie hier um die Ergebnisse zu sehen. Anschluss des BoostersDer Booster wird mit einem 5-poligen Kabel (Adern 1:1 verbunden) direkt an die Boosterschnittstelle der Control Unit 6021, der Intellibox, des Fleischmann TwinCenters oder dem TAMS Easy Control angeschlossen. Die Booster, welche Sie hier im Shop beziehen können, werden mit einem entsprechenden, 36cm langen Kabel geliefert. Die Klemmen braun und gelb werden am Trafo angeschlossen, braun und rot werden mit den Gleisen verbunden (braun = Masse). Hinweis zum Betrieb an der Intellibox oder des TwinCentersWenn Sie die Intellibox mit angeschlossenen Booster auch im DCC Modus betreiben wollen, dann muss zusätzlich die Sonderoption 901 auf 3 eingestellt werden, sonst wird durch die Booster eine Kurzschlussmeldung ausgegeben. Dies ist keine Besonderheit des hier vorgestellten Booster, sondern muss auch bei anderen Booster (z.B. 6015 und 6017) so eingestellt werden. Betrieb mit der Märklin Central Station 1 und 2Dieser Booster läuft auch problemlos mit den neueren Zentralen zusammen. Mehr dazu auf dieser Seite. |
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Seite erstellt am: |
26.08.2003 |
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