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Umlackierung von Lok und Wagen
Die Märklin
V100 wird als Feuerwehrlok in der entsprechenden Startpackung vertrieben.
Als solche kommt sie entsprechend in feuerrot daher. Verschiedene Händler
verkaufen Teile aus den Startpackungen einzeln, und so wird auch diese Lok
zu einem recht günstigen Preis (in der Schweiz für unter 100 Fr., entspricht
etwa 60 €) angeboten (Stand 2007).
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Um diese Lok geht es in diesem
Beitrag. |
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Zuerst hatte
ich die Idee, die Lok als Spender für Motorenteile zu verwenden, da ein
5-Stern Hochleistungsantrieb eingebaut ist. Die V100 hätte im Tausch einen
Delta einer Re 460 bekommen und sollte damit wieder abgestossen werden. Doch
es kam anders.
Als ich die
ansprechende kleine Lok in den Händen hielt, kam mir die Idee, diese
umzulackieren.
Im Internet findet man verschiedene Seiten, welche sich mit
dieser Baureihe befassen. Auffallend dabei ist, dass die V100 bei sehr
vielen privaten Gesellschaften im Einsatz steht, alle mit ihren eigenen
Farbgebung. Da mir keine so recht zugesagt hat, habe ich mir kurzerhand ein
eigenes Design ausgedacht.
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Und so soll der ganze Zug
aussehen. Die Farben grün und blau sind bei Lok und Wagen vorhanden, der
Personenwagen bekommt noch eine Innenbeleuchtung mit weissen LED und
zwei rote Schlussleuchten.
Da es sich um eine Fantasielackierung handelt, habe ich gleich eine
eigene Bahngesellschaft dazu "gegründet", die Seetal - Emmen - Luzern
Bahn, kurz SEL, was - natürlich rein zufällig :-) - die Initialen
meiner Tochter sind, für welche der Zug auch gedacht ist. |
Nachdem also
das Design feststand, habe ich mir die entsprechenden Farben gekauft. Bisher
habe ich zum spritzen mit dem Airbrush immer Kunstharzfarben verwendet, hier
habe ich bewusst Farben auf Acrylbasis genommen, um dies zu testen. Zum
grundieren habe ich spritzfähig verdünnte Rostschutzgrundierung aus dem
Baumarkt verwendet.
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Zuerst
muss die Lok zerlegt werden. Der Führerstand ist eingeklipst und kann
einfach von innen mit dem Daumennagel herausgedrückt werden. |
Die
Scheiben müssen auch noch heraus. Dabei vorsichtig jeweils das vordere
und hintere Fenster einer Seite etwas hineindrücken und den Einsatz
herausnehmen. |
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Die
Beschriftung ("Feuerwehr") habe ich mit sehr feinem Schleifpapier
(1000er und 2000er Körnung) weggeschliffen, da ich befürchtete, das die
Umrisse der Schrift ansonsten durch die Neulackierung noch erkennbar
sind. |
Anschliessend
wurden die beiden Teile mit der erwähnten Rostschutzgrundierung gespritzt.
Um zu vermeiden, das die roten Rücklichter neu lackiert werden müssen,
wurden diese vorgängig mit Humbrol Maskol übermalt. Dieses hervorragende
Produkt hat eine Gel artige Konsistenz und lässt sich gut auftragen. Es
trocknet als flexibler Film, welcher nach dem Lackieren einfach abgezogen
werden kann.
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Die im Text erwähnte
Abdeckpaste Maskol von Humbrol kann mit dem Pinsel aufgetragen werden
und trocknet innert ca. 15 - 30 Minuten zu einem flexiblen Film, welcher
sich sehr gut abziehen lässt. |
Wichtig bei
einer Lackierung mit dem Airbrush ist eine lückenlose Abdeckung aller nicht
zu lackierenden Stellen, da der feine Sprühnebel überall hinkommt. Bei
dieser Lok wird der untere Teil grün, der obere blau. Zuerst wurde die grüne
Farbe aufgetragen, wobei noch nicht auf die Trennkante geachtet wurde. Nach
vollständiger Durchtrocknung wurde der untere Teil nun sehr sorgfältig
abgedeckt, wobei Kreppband für grössere Stellen, Tamila Abdeckband entlang
der Trennkante und Maskol in schlecht zugänglichen Ecken und Kanten zur
Anwendung kam.
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Bis die Farbe
trocken ist bleibt genügend Zeit für eine Zerlegung des Motors. Die Lok
war recht laut, was auf das Getriebe zurück zu führen war. Dieses wurde
zuerst gereinigt. Anschliessend wurden die Flanken der Zahnräder mit
feinem Schleifpapier entgratet. Das Getriebe wurde anschliessend
nochmals gereinigt, geölt bzw. gefettet und die Lok wieder
zusammengebaut. Jetzt läuft die Lok bedeutend ruhiger, wenn auch nicht
so leise wie eine Re 460. |
Die dritte
Lackierung ist nun trocken. Jetzt muss das Dach noch gespritzt werden.
Mit einem Stück Karton lässt sich das kleine Teil besser halten. |
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Auch dieses Teil
muss noch gut abgeklebt werden. |
Die roten
Rückleuchten, nachdem das Maskol entfernt wurde. |
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Für die
Beschriftung eignen sich Abreibebuchstaben ausgezeichnet. Diese hier
stammen noch aus der Zeit vor dem PC (ca. 25 Jahre alt) und sind immer
noch brauchbar. |
Fertig
zusammengebaut!
(Die Dachschraube wurde auch noch Silber lackiert) |
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Die Wagen
Vier
Güterwagen und ein Dreiachs-Personenwagen bilden den ganzen Zug. Die
Güterwagen stammen von Piko. Es handelt sich um Omm 39 Bausätze, die
gleichen, wie ich auf der Seite
Bausätze beschrieben habe. Zwei davon werden blau, die anderen beiden
grün. Der Personenwagen wird wie die Lok zweifarbig bemalt.
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Die Güterwagen
werden vor dem Zusammenbau lackiert. So muss nur Innen abgedeckt werden.
Der Personenwagen muss für die Lackierung komplett zerlegt werden, was
bei diesem über dreissig jährigen Modell sehr einfach ist.
Es empfiehlt sich, alle Wagen zuerst zu Grundieren, ich habe hier wieder
meine bewährte Rostschutzgrundierung verwendet. |
Die Güterwagen
müssen in mehreren Durchgängen gespritzt werden, damit in alle Ecken und
Kanten Farbe hinkommt. Der Airbrush muss dabei jeweils leicht schräg
über die Fläche geführt werden. |
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Innen wird der
Dreiachser mit Revell Afrikabraun matt gespritzt. Aussen ist die
Grundierung sichtbar. |
Die
Fenstereinsätze sind natürlich vorgängig entfernt worden. Damit nun
keine Farbe ins Wageninnere eindringt, müssen die Fenster mit Klebband
geschlossen werden. |
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Besondere Sorgfalt
muss beim Anbringen des Abdeckbandes für die Farbtrennkante gegeben
werden. In den Kanten kann diese mit einer Reissnadel festgedrückt
werden. |
Alles abgedeckt
und bereit für die blaue Farbe... |
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... welche bis in
die Fensterrahmen gespritzt wird. |
Das Dach erhält
nun eine Lackierung in Silber. Dazu muss jetzt das Blau ebenfalls
abgedeckt werden. |
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Der gelbe Streifen
der ersten Klasse wurde mit dem Pinsel aufgetragen. Der auf dem Foto
ausgefranst aussehende obere Rand liegt an der leicht überstehenden
Dach. Die Beschriftung des Wagens sowie des Zuglaufschildes erfolgten
mit Abreibebuchstaben, das Zuglaufschild wurde vorgängig Silber
lackiert, ebenso die Türgriffe. |
Auch die
Güterwagen werden mit dem Schriftzug SEL unserer fiktiven
Bahngesellschaft beschriftet. |
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Hier die
verwendeten Farben und Hilfsmittel. Nachdem die Beschriftung aufgebracht
ist, werden die Wagen wie auch die Lok komplett mit Klarlack seidenmatt
lackiert, im Bild das Gläschen rechts, welches mit Mattierungspaste auf
seidenmatt gebracht wurde. |
Beleuchtung
Die
Beleuchtung des Dreiachsers wurde mit weissen SMD LED ausgeführt. Diese
kleinen "sunny white" Leuchtdioden, Bauform 0603 der Firma Yoldal erzeugen
ein Glühlampen ähnliches Licht. Erhältlich sind diese unter anderem bei
www.led-shop24.de.
Für die roten
Rückleuchten können keine LED direkt eingesetzt werden, da die Wandung hier
zu dick ist. Statt dessen wurde aus einem Spritzguss Abfallstück des
Fensterspritzlings eines Faller Häuschens ein Stück herausgeschnitten, über
eine Flamme erwärmt und auseinander gezogen, bis die gewünschte Dicke
erreicht wurde.
Fazit
Es hat viel Spass gemacht, diesen doch speziellen
Zug zu gestalten. Die Lackierung mit den Acrylfarben empfinde ich als etwas
schwieriger als mit den lösungsmittelhaltigen Farben. Die Farbe trocknet
sehr schnell, die Farbe fliesst deshalb weniger gut zu einer gleichmässigen
Oberfläche. Der Airbrush kann zwar mit Wasser ausgewaschen werden, trocknet
aber auch schneller ein (es bildet sich schon während dem sprayen ein
kleiner Farbpunkt an der Nadelspitze).
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