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Umbau von K-Gleis Weichen
Das Märklin
K-Gleis ist das einzige von einem Grossserienhersteller gefertigte
bettungslose Mittelleiter-Gleis in H0. Will man als Mittelleiterfahrer ein
Gleis zum selber einschottern, kommt man deshalb kaum um das K-Gleis herum.
Die Alternative ist der Selbstbau der Punktkontakte, was bei einer
mittelgrossen Anlage sehr zeitaufwendig sein kann.
Aus diesem
Grund setze ich teilweise auch Märklin Gleise und Weichen ein. Bei den
schlanken Weichen wurden verschiedene Ausführungen produziert. Am
auffälligsten ist das Herzstück, welches sowohl fest als auch als
bewegliches Teil gebaut wurde.
Märklin Artikelnummer der schlanken K-
Weichen |
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festes Herzstück |
bewegliches Herzstück |
Weiche links |
22715 |
2272 |
Weiche rechts |
22716 |
2273 |
Das bewegliche Herzstück bietet den
Vorteil, das sämtliches Rollmaterial problemlos darauf fährt, da es eine
durchgehende Schienenverbindung ohne Lücke gewährleistet. Diesen Vorteil
erkauft man sich allerdings mit einer komplizierten Antriebsmechanik, welche
das einschottern dieser Weichen erschwert und dem Weichenantrieb einiges an
Kraft abverlangt. Vor allem aus erstem Grund habe ich mich entschlossen,
einer der Weichen auf festes Herzstück umzubauen.
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Auf diesen Bildern sieht man den Unterschied der
beiden Ausführungen. Oben mit festem Herzstück, unten mit beweglichem
Herzstück. Zu sehen ist auch die Antriebsmechanik (schwarzes
Kunststoffteil unter den Schwellen) für das Herzstück, welches ein
sauberes einschottern nahezu verunmöglicht. Bei der Ausführung mit
beweglichem Herzstück wurden die Radlenker von Märklin kurzerhand
weggelassen. |
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Umbau
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Als erstes wird das Herzstück komplett entfernt. Dies
geht nicht ohne dessen Zerstörung, es gibt also keinen Weg zurück.
Anschliessend wird die Mechanik für den Antrieb des Herzstückes entfernt,
am besten mit einem Elektronik-Seitenschneider herausschneiden. |
Ich habe mich entschlossen, nicht nur
einfach ein neues Herzstück einzusetzen, sondern gleich die ganzen
Schienen zum Herzstück hin zu ersetzen.
Dazu müssen an zwei Stellen die angeschweissten Laschen durchgetrennt
werden (auf dem Bild rot markiert). Mit einem Dremel und einer kleinen
Fräse geht dies ganz einfach von der Hand. |
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Anschliessend können die beiden Schienenstücke nach
vorne herausgezogen werden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die
Kleineisen-Nachbildungen nicht abbrechen, da diese unsere neuen
Schienenstücke halten sollen. |
Als nächstes werden die neuen
Schienenstücke hergestellt. Am einfachsten werden diese an einer
Schleifscheibe zurechtgeschliffen, es geht aber auch mit einer feinen
Feile. Der Vorteil dieser Lösung hier ist, dass man die Schienenstücke
immer wieder in die Weiche einschieben und den korrekten Schliff
(Winkel) kontrollieren und gegebenenfalls nachbearbeiten kann.
Die Schienenstücke, welche von einem Stück Flexgleis oder einem defekten
Gleisstück stammen können, werden deshalb noch nicht auf die korrekte
Länge zugeschnitten. Das abzeigende Gleisstück wird vorgebogen. |
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Die beiden Schienenstücke werden mit wenig
Sekundenkleber fixiert und auf Länge gebracht. Ein Schienenverbinder wird auf eines der
Schienenstücke geschoben und mit leichten Druck mit einem
Seitenschneider fixiert.
Danach werden die beiden Radlenker aus weiteren Schienenstücken
hergestellt und mit Sekundenkleber an die korrekte Stelle geklebt. Ich
habe dazu ein Fleischmann Gleis recycliert da dessen Schienen feiner
ausgeführt sind.
Die korrekte Position ist hierbei entscheidend: sind die Radlenker zu
weit von der Schiene entfernt, nützen sie nichts. Sind sie zu nahe,
klemmen die Spurkränze. Ich habe den Schienenfuss der Radlenker zur
Aussenschiene hin leicht abschleifen müssen, um diesen nahe genug
platzieren zu können.
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Zum Schluss eine Gegenüberstellung
vorher - nachher.
Hier fehlt noch die farbliche Nachbearbeitung. Nicht sichtbar auf dem
Bild sind die Schwellen, wo der Märklin Antrieb angesteckt wird. Bei
diesen habe ich noch das Kunststoff entfernt, welches die Schwellen
aussen verbindet. Dies trägt viel zum besseren Aussehen der Weiche
bei. |
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Fazit
Die Weiche ist jetzt in der Anlage
eingebaut und bewährt sich bestens. Sowohl Märklin wie auch die Fahrzeuge
anderer Hersteller und umgebautes Zweileiter-Rollmaterial passieren die
Weiche in beiden Richtungen in gerader wie auch abzeigender Stellung
problemlos.
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