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Die BR 89 ist mit über 5 Millionen Exemplaren die
meistgebaute Lok von Märklin. Kein Wunder, dass die Lok in ihrer
Geschichte einige Entwicklungen - gerade in Bezug auf die Motorisierung
- gemacht hat.
Hier zeige ich den Umbau zweier unterschiedlich motorisierten Loks: eine
ist aus älterer Fertigung und besitzt einen kleinen
Scheibenkollektormotor. Die zweite Maschine ist aus aktueller Fertigung
und hat Trommelkollektormotor und Deltadecoder (Artikelnummer 30000) |
Erster Umbau: BR 89 mit kleinem Scheibenkollektor
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Als erstes wird die ältere Lok umgebaut. Für diesen
Umbau wird ein Stator von ESU mit der Artikelnummer 51961 benötigt. Der
Rotor - im Bild links zu sehen - wird weiterverwendet. Übrigens gibt es
keinen 5 poligen Rotor für den kleinen Scheibenkollektormotor von
Märklin. |
Der neue Stator passt problemlos in die
Lok, eine Bearbeitung des Lokrahmens oder des Gehäuses ist nicht
notwendig. |
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Fertig zusammengebaut, ein ESU LokPilot mfx wird als
Decoder eingesetzt. |
Fahreigenschaften
Die Lok hat
wesentlich bessere Fahreigenschaften als vor dem Umbau. Sie kommt aber
nicht an einen Umbau mit Hochleistungsantrieb heran (60903,
5 poliger Rotor).
Im unteren Geschwindigkeitsbereich ist die Lok erstaunlich ruhig, im
mittleren Bereich knarrt sie aber und im schnellen Bereich ist sie
wieder angenehmer.
Zweiter Umbau: BR 89 mit
Trommelkollektor
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Links der ESU Stator, rechts ein von mir mit Neodym
Magneten selber hergestellter Stator. Wie unterschiedlich sind die
Fahreigenschaften zwischen beiden Ausführungen? |
Der ESU passt ohne Probleme in diese
Lok (Artikel 30000). Der Stator sieht auf den ersten Blick sehr einfach
aus: Während der Märklin Stator aus mehreren aufeinander geschichteten
Blechen besteht, ist der ESU aus einem einzigen gestanzten Blechstück
gebogen. Auch bei diesem Umbau kommt ein LokPilot mfx zum
Einsatz. |
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Fahreigenschaften
Die Lok hat mit
diesem Umbau erstaunlich gute Fahreigenschaften, die beinahe an den
Hochleistung-Umbausatz 60901/60921 von Märklin herankommen. Und dies,
obwohl hier noch der dreipolige Rotor verwendet wird, während beim
Hochleistungsmotor ein Fünfpoler werkelt.
Der Unterschied zwischen dem selber hergestellten Stator und dem ESU
Magneten sind dagegen minimal. Hier entscheidet wohl eher der
Platzbedarf und der Aufwand.
Umbau mit Maxon Motor
Ein weiterer Umbau
bietet sich mit einem Maxon Glockenankermotor an. Ein passender Motor
ist von Lemo Solar erhältlich. Dieser hat bereits das passende Ritzel
mit 8 Zähnen aufgepresst.
Bei diesem Umbau
werden sämtliche original Motorteile - also Rotor, Stator und
Motorschild entfernt und durch einen Glockenankermotor ersetzt.
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Der Motor, wie er von
Lemo Solar
geliefert wird. Das Ritzel ist speziell für Märklin Motoren angepasst.
(Modelleisenbahn Motor 12 Volt / nach ''MIBA SPEZIAL
71'') |
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Der Motor ist leider knapp zu gross im Durchmesser,
um in die Öffnung des Originalmotors zu passen.
Am einfachsten ist es, den Motor im Durchmesser etwas zu verkleinern.
Dazu wird eine Schleiftrommel in die Tischbohrmaschine gespannt. Der
Motor wird an der drehenden Trommel von Hand geführt. |
Besser geht es natürlich mit beiden
Händen. Für das Foto habe ich hier allerdings Hilfe meiner Tochter
benötigt. |
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So passt der Motor nun in die bestehende Öffnung des
Rotors. Hier habe ich den Motor einfach eingeklebt. Später wird hier
eine Aufnahme hergestellt, welche am Rahmen verschraubt wird.
Leider ist der Motor etwas gross. Das Gehäuse passt ohne Nachbearbeitung
nicht mehr. Dies kann aber mit einem scharfen Messer - das Gehäuse ist
nur aus Kunststoff - problemlos ausgeführt werden. |
Fahreigenschaften
Mit diesem Motor
hat die Lok bei weitem die besten Fahreigenschaften. Die Lok läuft in
allen Geschwindigkeitsbereichen hervorragend.
Der von Lemo Solar
angebotene Motor ist leider für viele Loks knapp zu gross, so auch für
die meisten Drehgestell-Loks. Ansonsten, und wenn dazu eine vernünftige
Halterung hergestellt wird, bringt dieser Umbau wirklich hervorragende
Fahreigenschaften. |