25.08.2019 |
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Umbau einer kleinen AC Dampflok auf Digital
Diese kleine Lok, Artikel 3029 von Märklin, besitzt ein SFCM Motor, also ein Motor mit kleinem Scheibenkollektor-Rotor. Die Lok hat schon viele Kilometer hinter sich, läuft harzig und stotternd. Als erstes muss sie deshalb dazu gebracht werden, im analogen Betrieb vernünftig zu laufen. Sie wurde deshalb zuerst einmal zerlegt. Dabei stellten sich folgende Mängel heraus:
Das Getriebe wurde also gereinigt. Dazu verwendete ich Wundbenzin aus der Hausapotheke, damit lassen sich auch stark verklebte Zahnräder problemlos reinigen. Es stellte sich heraus, dass die Achsen ebenfalls schlecht liefen. Um diese von der klebrigen Masse zu befreien mussten die Räder auf einer Seite vorsichtig abgezogen werden. Dies gelingt gut mit zwei kleinen Schraubenziehern, einander gegenüber unter das Rad gesteckt und mit vorsichtigem Druck das Rad weggepresst. Nach dieser Arbeit, welche mit zerlegtem Motor, also ohne Motorschild, Rotor und Stator erfolgte, drehen sich das Getriebe und die Räder leicht, eine Voraussetzung für einen erfolgreichen Umbau.
Als Decoder habe ich den TAMS LD-W-1 ausgesucht, ein überaus preiswerter Decoder für Motoren mit Feldspulen. Beim zusammenbauen des Motors fiel mir leider ein Anschluss der Feldspule buchstäblich von der Feldspule ab. Da hatte ich wohl als Jugendlicher zuviel daran herumgebogen. Damals habe ich die Lok auf PWM umgebaut und den Fahrtrichtungsschalter entfernt, dabei ist wohl auch die kleine Feder verloren gegangen. Diese wird ja durch den Fahrtrichtungsschalter an die Achse gedrückt. Der Anschluss war direkt an der Kupferwicklung abgebrochen, und konnte somit nicht mehr verlängert werden. Da gab's nur eines: die Feldspule(n) mussten ab- und wieder neu gewickelt werden. Das war dann allerdings wesentlich einfacher, als zuerst angenommen. Es musste nur sauber und straff gewickelt werden. Danach konnte der Motor wieder zusammengebaut werden und bekam gleich noch neue Bürsten. Ein kleiner Winkel wurde aus flach gepresstem Kupferdraht (4mm2 CU-Draht in Schraubstock einspannen) hergestellt. Dieser Winkel wurde anstelle des Fahrtrichtungsumschalters angeschraubt und stellt den Masse-Kontakt über eine (neue) Druckfeder, Ersatzteil Nr. 234330 zur mittleren Achse her. Der Decoder wird durch Draht- bzw. Lötbrücken auf die gewünschte Adresse eingestellt. Diese Arbeit erfordert ein Lötkolben mit ganz feiner Spitze, am besten eine Temperatur geregelte Lötstation. Danach werden die Anschlüsse für den Motor gemäss Anleitung verdrahtet, der Massekontakt sowie der rote Anschluss des Schleifers angelötet. Der Decoder wird mit Pappe gegen den Lok-Rahmen isoliert und lose eingelegt. Platz ist reichlich vorhanden, da der Decoder kleiner ist als der Fahrtrichtungsumschalter. Die Probefahrt überzeugt. Die kleine Lok läuft zufrieden los. Die Fahreigenschaften sind natürlich bescheiden, verglichen mit heutigen Loks. Durch das "Tigerli", welches ich meinem Sohn in einer Startpackung zum Geburtstag gekauft habe, wurde ich inspiriert, die Lok zu "verfeinern". Mit etwas goldener Farbe habe ich verschiedene Teile angemalt. Die Lok - wenn auch ein reines Fantasieprodukt - sieht nun wesentlich eleganter aus. Aber urteilen Sie selber: Eine weitere 3029 habe ich für meine Tochter Sondra umgebaut. Und da Grün ihre Lieblingsfarbe ist, wurde die Lok auch gleich grün lackiert und mit goldenen Zierstreifen verschönert. Zudem erhielt die Lok einen Digitaldecoder und ein Seuthe Rauchsatz.
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Seite erstellt am: |
19.04.2003 |