25.08.2019 |
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Die universell einsetzbare LokDie verschiedenen Systeme bei H0 habe ich bereits auf der Seite Stromsysteme beschrieben. Was aber tun, wenn der Kollege genau das andere System benutzt, und man trotzdem eigene Loks auf seiner Anlage präsentieren will? Oder wie sieht's aus in einem Eisenbahn-Club, wenn man sich hin und wieder mal trifft und jeder seine Schätzchen zeigen und natürlich fahren lassen will? Ein Ansatz ist, die Anlage so auszulegen, dass beide Systeme damit zurecht kommen, also 2-Leiter und 3-Leiter Fahrzeuge darauf fahren. Dazu müssen Gleise verwendet werden, welche einerseits einen Mittelleiter haben (PuKos), andererseits aber beide Schienen gegeneinander isoliert werden. Leider ist so etwas nicht käuflich zu haben. Während normale Geraden und Bogengleise problemlos umgebaut werden können, scheitern solche Vorhaben häufig an den Weichen. Hier präsentiere ich einen anderen Lösungsansatz: Die Universal-Lok.Die Grundidee dahinter ist, durch einen kleinen Schalter in der Lok diese von 2- auf 3-Leiterbetrieb umschalten zu können. Als Kandidat habe ich eine amerikanische Diesellok ausgewählt. Bei dieser Lok handelt es sich um ein amerikanisches Produkt der Firma Athearn. Die Lok ist eine 2-Leiter Gleichstrom Ausführung ohne Decoder, entsprechend mit einem Gleichstrommotor ausgerüstet. Damit die Lok nun wirklich universell einsetzbar ist, kommt ein Multiprotokoll-Decoder zum Einsatz. Ich habe mich hier für den Uhlenbrock 76520 entschieden. Dieser kann folgendermassen betrieben werden:
Also für unser Anliegen genau das richtige. Ferner besitzt der Decoder noch eine Susi Schnittstelle, vielleicht bekommt die Lok ja irgendwann mal Sound? Die Verkabelung ist eigentlich sehr simpel. Die Räder der einen Lokseite (in Fahrtrichtung links) sind fest mit dem Gehäuse verbunden, dies bleibt auch so. Die Räder der anderen Seite (rechts) werden neu über einen kleinen Umschalter entweder auch mit Masse verbunden, dies ist der 3-Leiter Betrieb. Oder sie werden im 2-Leiter Betrieb über den Umschalter mit dem Decoder-Eingang verbunden.
Der SchleiferAber wohin mit dem Schleifer? In der Mitte der Lok geht es hier nicht, da die Lok zu lange ist und der Schleifer in engen Radien von den PuKos fallen würde. Der Schleifer müsste also auf einem Drehgestell angebracht werden. Da diese aber beide angetrieben sind, hat es hier kein Platz. Ohne den Antrieb einer Seite zu opfern ist also auch das nicht möglich. Ich habe mich deshalb entschlossen, den Schleifer unter einem Wagen anzubringen. Hier bringt das einen weiteren Vorteil: Im 2-Leiter Betrieb wird der Wagen einfach nicht verwendet, somit ist kein Schleifer vorhanden, welcher ja bei den Weichen einen Kurzschluss verursachen würde. Als Nachteil muss ich in Kauf nehmen, dass im 3-Leiter Betrieb immer dieser Wagen als erster hinter der Lok angehängt sein muss. (Man kann natürlich auch mehrere verschiedene Wagen entsprechend umbauen.) Der UmbauAls erstes muss die Lok mehr oder weniger komplett zerlegt werden. Einfacher gesagt als getan. Das Gehäuse lässt sich noch leicht entfernen, dazu müssen lediglich die Zungen mit dem Schraubenzieher zur Seite gedrückt werden. Der Ausbau der Motors gestaltet sich dagegen weitaus schwieriger. Der Motor ist auf einem weissen gummiartigen Block gelagert. Dieser steckt mit vier "Zapfen" fest im Zinkgehäuse. Versuche, von Hand die ganze Einheit herauszuziehen scheiterten daran, dass der Kraftaufwand zu gross sein müsste. Dies würden die Teile nicht überleben. Die Lösung: mit einem Senkstift (wird normalerweise verwendet, um Nägel, sog. Senkstifte, im Holz zu versenken) können die Zapfen von der unteren Seite herausgedrückt werden. Vorher wird noch der obere Blechstreifen entfernt, welcher beide Drehgestelle mit dem Motor und dem Lämpchen verbindet. Motor isolierenBei der Digitalisierung jeder Lok muss der Motor zwingend sowohl von Masse wie vom Bahnstromanschluss isoliert werden. Der Motor wird ja am Decoderausgang angeschlossen. Den Bahnstromanschluss haben wir bereits durch Entfernen des Kontaktblechs vom Motor getrennt. Unterhalb des Motors ist der zweite Anschluss. Dieser stellt über ein Blechstück mit zwei federnden Zungen eine Verbindung zur Masse (Gehäuse) her. Diese beiden Zungen biegen wir gerade. Zusätzlich wird das Gehäuse an dieser Stelle mit einem Stück Isolierband überklebt. Nun haben wir beide Motoranschlüsse isoliert. Für die Verbindung löten wir je eine Litze direkt an den Blechstücken an. Die Anschlüsse der beiden Drehgestelle werden mit einer Litze verbunden (im Bild gelb). Der UmschalterDer kleine Umschalter wird im Dach der Lok eingebaut. Ein glücklicher Zufall kommt uns hier entgegen: Die Lüfter-Attrappen auf dem Dach sind als separates Teil eingeklippst, und verdecken unseren kleinen Schalter perfekt. Zum Umschalten muss jetzt lediglich dieses Teil abgezogen werden und der Schalter ist sichtbar. Keine Werkzeuge und kein Öffnen des Gehäuses nötig!
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Seite erstellt am: |
13.01.2004 |