Umbau einer BR 141 von analog auf digital HLA
(Hochleistungsantrieb)
Meine Lok mit der Märklin
Nummer 3034.3 ist schon über 25
Jahre alt und hat einige Kilometer hinter sich. Entsprechend bespielt sieht
sie aus. Nach einigen Unfällen ist da und dort auch schon der Lack ab.
Trotzdem habe ich mich
entschlossen, die Lok auf digital umzurüsten. Die Lok besitzt ein Motor mit
Trommelkollektor. Für den Umbau auf Digitalbetrieb eignet sich somit am besten
das Hochleistungs-Antriebsset von Märklin, 60901. Dieses besteht aus dem
Decoder, einem Stator mit Permanentmagnet, einem 5-Stern Rotor und dem Motorschild.
Zur Funkentstörung liegen noch zwei Drosseln bei (sehen aus wie
Widerstände). Ein kleiner Schraubenzieher zum einstellen der beiden Trimmer
(Anfahr-/Bremsverzögerung und Höchstgeschwindigkeit) komplettiert das Set.
Der Einbau ist völlig
unproblematisch. Als Erstes werden die Litzen am Fahrtrichtungsumschalter
abgelötet und dieser entfernt. Anschliessend entfernt man die Bürsten des
Motors und die beiden Schrauben des Motorschildes. Dieser lässt sich nun
ebenfalls entfernen. Der Rotor kann vorsichtig herausgezogen werden. Der
Stator mit der Feldspule wird ebenfalls entfernt.
Jetzt ist der Zeitpunkt
günstig, das Getriebe zu reinigen. Ich verwende dazu ein in Wundbenzin leicht
getränktes, fusselfreies Tuch. Vor allem die Seiten der Zahnräder sollten
gründlich von Öl und Abrieb befreit werden. Danach kann man die Achsen und
die Zähne der Zahnräder leicht ölen. Dazu nehme ich den Öler von
Fleischmann, da mit diesem ein exakte Dosierung durch das feine Röhrchen
möglich ist. Auf keinen Fall sollte man die Seiten der Zahnräder ölen - die Lok
läuft sonst nicht sauber, zum Teil "pfeift" oder "knarrt" sie dann auch.
Nachdem man die Lok auf ein
Gleis gestellt und den leichten Gang bewundert hat, wird der Motor in
umgekehrter Reihenfolge mit den neuen Teilen zusammengebaut. Die Achsen des
Rotors werden vorher sauber geölt oder gefettet.
Der Decoder findet seinen Platz
dort, wo vorher der Fahrtrichtungsumschalter war. Die Verdrahtung wird mit
einem Lötkolben mit feiner, sauberer Spitze vorgenommen. Am besten eignen
sich Niedervolt-Lötkolben oder Lötstationen. Die Verdrahtung ist bei dieser
Lok wenig aufwendig, da sie ausser dem Licht keine weiteren Funktionen
besitzt. In der Anleitung ist die Verdrahtung genau beschrieben. Die
Drosseln werden direkt am Motorschild angelötet, wobei die Drahtenden vorher
zu kürzen sind. Ein kurzes Stück Schrumpfschlauch (2 kurze Stücke werden mitgeliefert) werden
über die Lötstellen der Drosseln zu den Litzen geschoben. Dazu müssen diese
Stücke natürlich vor dem Löten auf die Litzen geschoben werden. Die freien
Drahtenden vom Decoder werden alle einzeln, am Besten mit Schrumpfschlauch
isoliert, um Kurzschlüsse zu vermeiden.
Werden die Lämpchen wie in der
Anleitung beschrieben angeschlossen, flackern sie im Betrieb unschön. Dies
kommt daher, dass die Rückleitung der beiden Lämpchen mit Masse verbunden
ist und die Lampen dadurch nur mit einer Halbwelle betrieben werden. Ich habe das
Problem so gelöst, das ich die Lämpchen entfernte und in den Lampensockel
(Bajonett) eine Transistor-Distanzscheibe mit der Flachzange eingepresst
habe. Das sind kleine runde Kunststoffscheiben mit vier Löcher, sie werden
normalerweise verwendet um Transistoren von der Platine zu distanzieren. Anschliessend
habe ich 19 Volt Birnchen mit Drahtenden durchgesteckt. Jetzt sind die
Lämpchen gegen Masse isoliert und man kann die Rückleitungen an der
orangen Litze des Decoders anschliessen - das
Flackern ist weg!
Die Lok vor dem Umbau. Die zwei Dioden, ganz rechts im
Bild, stammen noch von einem früheren Umbau auf Puls/Pausen Modulation (DC).
Der Fahrtrichtungsumschalter hatte schon keine Funktion mehr.