25.08.2019 |
|
||||||||||||||||||||
|
Umbau einer analogen BR 03 auf Digital mit Hochleistungsantrieb (5 Stern)Die BR 03 ist eine grosse Schnellzug-Lokomotive. Die hier vorgestellte Version, Märklin Artikel Nummer 3097, ist in stahlblau/schwarz gehalten und sieht besonders ansprechend aus. Die Lok hat einen Trommelkollektor-Motor (DCM) und ein mechanisches Umschaltrelais. Die Lok ist im Märklin Hobby-Segment angesiedelt und dementsprechend für heutige Verhältnisse relativ bescheiden detailliert. Trotzdem, mit dem Metallaufbau in stahlblau und den grossen Treibrädern wirkt sie als Blickfang.
Ausbau des bestehenden MotorsAls Umbausatz bietet sich von Märklin die Artikel Nummer 60901 an. Dieser Umbausatz ist für analoge Loks mit Trommelkollektor gedacht, und somit optimal für unseren Zweck geeignet. Zuerst muss allerdings die Lok mehr oder weniger komplett in ihre Einzelteile zerlegt werden. Als erstes werden alle Anschlüsse am Motor abgelötet. Anschliessend kann das Motorschild nach entfernen der beiden Schrauben abgenommen werden. Es empfiehlt sich, vorher beide Kohlenbürsten zu entfernen. Der Stator mit der Feldspule kann nun ebenfalls herausgenommen werden.
Einbau der neuen TeileDer neue Motor mit dem 5-poligen Rotor und dem Stator mit Permanentmagnet passt exakt an die gleiche Stelle, Fräsarbeiten am Gehäuse sind nicht notwendig. Dadurch kann dieser Umbau von jedem versierten Modellbahner problemlos durchgeführt werden.
Die Kunststoffteile sehen wirklich nach Plastik aus, vor allem die Teile beim Tender (Radlager etc.). Da diese sowieso bei diesem Umbau abgenommen werden müssen (zumindest das vordere Teil muss durch leichtes spreizen nach unten weggezogen werden, um die Schleiferbefestigung freizulegen), werden diese gleich noch gealtert. Dazu habe ich hier Pulverfarben verwendet. Mit einem weichen Pinsel wird das rostfarbige Pulver auf die Kunststoffteile aufgetragen. Das Pulver haftet schlecht, und hinterlässt nur wenig "Rost" an den Teilen - genau wie wir beabsichtigt haben. Dieser "Rest" wird mit einem Fixierspray leicht eingesprüht, um den Abrieb durch Berührung zu minimieren. Diese Operation - welche jederzeit rückgängig gemacht werden kann - verleiht der Lok eine enorme Verbesserung im Aussehen. Die Teile wirken nicht nur einfach gealtert, sondern auch authentischer, da die Rillen und Vertiefungen erst jetzt zum Vorschein kommen. Der neue Motor wird jetzt eingebaut. Zuerst wird der Stator eingesetzt. Die Rotorachsen werden leicht gefettet (Trix Fett), und der Rotor eingesetzt. Als nächstes wird das Motorschild passgenau darauf gelegt und mit den beiden Schrauben fixiert. Bei der oberen Schraube wird zuvor die Lötöse unterlegt. Die Schrauben werden gut, aber nicht zu kräftig angezogen. Der Decoder wird im Tender platziert. Vorher werden die nicht benötigten Litzen abgelötet. Platz ist im Tender genügend vorhanden. Ich habe den Decoder waagerecht mittels Heisskleber fixiert, dies erleichtert den Zugang zum Decoder für Umstellungen an der Adresse und andere Anpassungen. Etwas knifflig ist die Verlegung der drei Litzen, welche "ganz nach vorne" müssen. Dazu muss das rote Plastikstück mit den Bremsen vorsichtig entfernt werden, um die Litzen in den darunter zum Vorschein kommenden Rillen zu verlegen. Nachdem diese drei Litzen verstaut sind, wird der Motor verdrahtet. Die Anschlussdrähte der beiden Drosseln werden vorher bis auf wenige Millimeter gekürzt und an den vorgesehenen Stellen am Motorschild angelötet. Die zwei kleinen Keramikkondensatoren werden jeweils von den Motoranschlüssen gegen Masse (Lötöse unter der Motorschild-Befestigungsschraube) angelötet. Die grüne und blaue Litze werden an den anderen Enden der Drosseln angelötet. Zuvor werden die Isolierstückchen auf die Litzen geschoben. Falls dies noch nicht erfolgt ist, wird die rote Litze des Decoders an die Schleiferbefestigung angelötet und die braune Litze am Massekontakt am Motorschild. Jetzt kann die Lok auf die Gleise gestellt, die korrekte Adresse an der Control Unit eingestellt und die Fahrtrichtung kontrolliert werden. Falls diese nicht stimmt, werden die beiden Litzen grün und blau vertauscht. Alles OK? Dann können die Isolierstückchen über die Lötstellen geschoben werden. Die Litzen werden mit Bindfaden wo nötig zusammengebunden. Die untere Abdeckung des Motorschildes (das kleine rote Plastikteil) wird aufgesteckt und das Lokgehäuse aufgesetzt und von unten festgeschraubt. Vorsichtig dabei die Lage der Litzen kontrollieren. Hinteres LichtBei dieser Lok ist der Tender bereits für Licht vorbereitet, so ist ein Lichtleiter schon ab Werk eingebaut. Eine Aufnahme für eine Lampenfassung ist ebenfalls vorhanden. Ein kleines Stück Leiterplattenmaterial mit einem zweipoligen Stecker - herausgeschnitten aus einem IC Sockel - stellt eine gute Möglichkeit dar, diese Funktion nachträglich einzubauen.
Die orange und gelbe Litze werden am Stecker angelötet und das Lämpchen eingesteckt. Unter der Lampe wird ein Stück dunkler Tonkarton gelegt. Dieses 90° gefaltete Stück verhindert ein Durchleuchten des Lichts durch den Tenderrahmen.
Der Tender wird nun ebenfalls zusammengebaut. Auch hier wird die Lage der Litzen dabei nicht aus den Augen gelassen. Die Lok ist nun fertig und kann eine ausgedehnte Probefahrt in Angriff nehmen.
ErgebnisDer Umbau hat sich gelohnt. Die Fahreigenschaften sind einfach traumhaft. Durch ihr hohes Eigengewicht bringt die Lok die Kraft des neuen Motors problemlos auf die Schienen, was sich in der hohen Zugkraft niederschlägt. Zweifellos ein (wenn auch nicht unbedingt aus finanzieller Sicht gesehen) lohnender Umbau. |
||||||||||||||||||||
Seite erstellt am: |
9.07.2004 |