Umbau einer
kleinen Rangierlok (GS)
Diese Lok habe ich
ebenfalls bei ebay
ersteigert. Der Zustand war recht gut. Diese Lok ist sehr klein und bietet
daher wenig Platz zum einbauen eines Decoders.
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Die V42 Lok, zerlegt in ihre
Einzelteile: Gehäuse (aus Plastik), Motorschild, darunter der
Permanentmagnet (-Ring). Daneben das Untergestell mit Getriebe und
Anker (Rotor). die Kleinteile sind: Schrauben für das Motorschild
sowie die Bürsten und die Kappen dazu. |
Der Motor brauchte
nur gereinigt und der Kollektor von Öl befreit zu werden, danach lief die
Lok ruhig und selbst bei geringer Spannung ruckfrei. Die grosse
Untersetzung des Getriebes trägt dazu bei.
Bei dieser Lok ergeben
sich folgende Probleme beim Umbau auf AC Digital:
| Für einen Schleifer ist unterhalb der Lok kaum Platz |
| Für den Decoder ist im Gehäuse kaum Platz |
| Das Motorschild verbindet sowohl einer der Bürsten wie auch die
Rotorachse mit Masse. |
| Und überhaupt, warum tue ich mir das an? |
Die letzte Frage lässt
sich am einfachsten beantworten: Weil es eine Herausforderung darstellt!
Wenn diese Lok umgebaut werden kann, dann ist es wohl mit (fast) jeder Lok
möglich.
Und hier meine Ansätze,
um die übrigen Probleme zu lösen.
Motorschild: Dieses
Problem lässt sich am einfachsten lösen. Das Motorschild ist nichts
weiter als eine Kupfer kaschierte Platte (PCB). Die dünne Kupferschicht
kann somit leicht weggefräst werden. Dies kann leicht mit einem kleinen
Fräser und einer Handbohrmaschine erfolgen. Nachstehendes Bild zeigt, wo
gefräst werden muss.
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Der roten
Linie entlang muss das Kupfer weggefräst werden. Dazu muss der
Röhrchen-Kondensator entfernt werden. Dazu wird der Lötzinn
mittels Lötzinnsauglitze entfernt und der Kondensator seitlich
hinausgeschoben. Trotzdem ist der Zugang mit dem Fräser zwischen
dem Rotorlager und dem Bürstenhalter (mit R, :-) ),
recht eng. hier kann evtl. mit einem Messer eine Bahn weggeschnitten
werden.
Die offene Spule wird abgelötet (im Bild ist diese rechts zu
sehen). |
Decoder
Als Decoder habe ich den TAMS
LD-G-1 gewählt. Dieser einfache Decoder für das Motorola®-Format
ist für Gleichstrommotoren vorgesehen. Es ist klein genug um seitlich im
Gehäuse Platz zu finden. Die Verdrahtung ist denkbar einfach: Von den
Schienen führen zwei Verbindungen zum Decoder und von diesem wiederum
zwei Verbindungen zum Motor. Das war's dann schon.
Und nun wieder zum
Hauptproblem - dem Schleifer
Die Konstrukteure von Loks ohne Mittelleiter verwenden immer wieder
den Platz unterhalb der Lok - zwischen den Rädern - für das Gehäuse
bzw. das Getriebe. Der Platz ist ja auch frei. Es muss nur darauf geachtet
werden, dass bei Weichen eine Schiene kreuzt. Niemals aber ist beim
Zweileiter-System irgend etwas höher als die Schiene in der Mitte des
Gleises.
Beim Mittelleiter-System ist dies jedoch entscheidend anders. Gerade bei
der Weiche muss der Mittelleiter höher sein als die Schiene, da sonst
kein Kontakt zum Schleifer möglich wäre. Aus optischen Gründen ist der
Mittelleiter in anderen Bereichen wesentlich tiefer gelegt. Der Schleifer
muss also zwingend einen relativ grossen Weg ausgleichen können, und
trotzdem jederzeit einen sicheren Kontakt herstellen (dies ist übrigens
einer der grössten technischen Nachteile des
Mittelleiter-Systems).
Ich habe verschiedene Versuche gemacht mit selbstgebauten Schleifern. Die
Grundidee war ein flexibler Schleifer aus Kupferfolie, auf einer Unterlage
aus Schaumstoff geklebt. Die Folie kann sich den PuKos anpassen und so
auch in schwierigen Fällen einen guten Kontakt gewährleisten. Das hat
auch wunderbar funktioniert: die Lok lief absolut ruckfrei und geräuschlos, liess sich
nahezu perfekt regulieren - bis zur ersten Weiche. Dort stellte sich
gnadenlos heraus, dass selbst zusammengedrückter Schaumstoff noch zu dick
ist um zwischen PuKos und Lok Platz zu finden. Man kann es drehen und
wenden wie man will: Bei den Weichen bleiben nur gerade 1...1,5mm zwischen
Lok und PuKos.
Die Lösung
Das Lokgehäuse lässt
sich nur im zehntel Millimeter Bereich verkleinern. Es muss also ein
dünnerer Schleifer her. Da dieser trotzdem noch den genannten Weg
ausgleichen muss, ist eine Feder oder ähnliches unabdingbar. Da wären
wir also wieder beim bekannten Märklin Schleifer. Dieser muss nun aber so
lang sein, das die beiden Enden im zusammengepressten Zustand über
das Lokgehäuse hinaus reichen. Um noch mehr Platz zu gewinnen, wird der Schleifer
ohne die Pertinaxplatte montiert.
So geschehen kommt die Lok nun auch an den Weichen vorbei. Allerdings muss
ich hier anmerken, dass die Lösung noch verbesserungswürdig ist.
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