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Lokumbauten für Märklin Mittelleiter Digital

und weitere Umbauten

Meine ganze Anlage ist mit Märklin Gleisen aufgebaut und wird mit der Märklin Control Unit 6021 und/oder der Central Station gesteuert. Also müssen alle Loks einen Schleifer für den Mittelleiter haben und das Märklin Digital Format (Märklin Motorola, MM) oder das neuere MFX verstehen.

Ich möchte aber trotzdem nicht auf gewisse (günstige) Gleichstrom-Loks oder auf ältere analoge Mittelleiter-Loks verzichten. Also heisst die Devise: Umbauen! Hier hat man als Märklinist einen enormen Vorteil: Es müssen meistens keine Räder und Achsen der Loks getauscht werden, vorausgesetzt man verwendet keine Märklin M-Gleise. Bei letzteren neigen die Achsen der Zweileiterfahrzeuge zum entgleisen und sollten gegen Mittelleiterachsen gewechselt werden.

Der Umbau umfasst also folgende Punkte:

  • Schleifer anbauen bei DC Loks
  • Linke und rechte Räder miteinander verbinden bei 2-Leiter Loks
  • Decoder einbauen
  • Evtl. Kupplungen tauschen
  • Evtl. Lämpchen tauschen

Das kniffligste dabei ist vielfach der Anbau des Schleifers. Nachfolgend möchte ich anhand einiger Beispiele zeigen, wie so etwas aussehen könnte. Als Decoder verwende ich seit einigen Jahren meistens ESU Decoder, welche sowohl das MM- wie DCC-Format unterstützen und auch analog zu betreiben sind. Diese zeichnen sich durch eine hervorragende Motorregelung aus. Des Weiteren verwende ich Zimo Decoder, welche ebenfalls beste Ergebnisse bei den Laufeigenschaften erzielen.
Für Märklin Loks habe ich früher viele Märklin Decoder bzw. die Hochleistungsantriebssets verwendet. Detaillierte Angaben zu den Decodern finden Sie auf der entsprechenden Decoder Seite.

 

Weitere hilfreiche Seiten:
Decoder Pinbelegung
Decoder Litzenfarben und Funktionen
Decoderliste 21mtc Decoder

In der Navigations-Leiste links oder gleich hier in dieser Tabelle finden Sie die Links zu den Umbaubeschreibungen. Weitere werden folgen.

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Tipps für den erfolgreichen Umbau

Schleifer Anbau (beim Umbau von 2-Leiter auf Mittelleiter)

Schleifer möglichst nicht ankleben, sondern anschrauben. Jeder Schleifer muss irgendwann getauscht werden.
Als Halterung für den Schleifer eignen sich kleine Stücke einer "rohen" Leiterplatte aus GFK (Epoxyd-Glashartgewebe). Diese meist 1.6mm dicken, ein- oder doppelseitig mit Kupfer beschichteten Platten können einfach mit einer kleinen Säge zugeschnitten werden. Ein kleines Loch mittig bohren und mit einer zugespitzten M2 Schraube ein Gewinde geschnitten, und schon kann der Schleifer daran geschraubt werden. Die rote Litze für den Decoder (Speisung) wird direkt auf der Kupferfläche angelötet. Das Plättchen kann danach auf der Unterseite der Lok an geeigneter Stelle geklebt werden.

Eventuell muss ein Loch im Fahrgestell der Lok gebohrt werden, damit die Befestigungsschraube des Schleifers keinen Massekontakt herstellt. Beispiel.

Überhaupt kein Platz für einen Schleifer? Auch dies ist kein Problem! Hier kann man sich mit einem Trick helfen: Einfach einen Wagen (Güter- oder Personenwagen) mit einem Schleifer ausrüsten und mit einer kleinen Steckerkupplung versehen. An der Lok wird das entsprechende Gegenstück (Stecker) verwendet. Alternativ dazu – und noch etwas eleganter – ist die Verwendung einer Strom führenden Kupplung. Natürlich schränkt diese Möglichkeit den Einsatz der Lok etwas ein, aber man kann ja mehrere Wagen mit einem Schleifer ausrüsten.

Manchmal passt kein herkömmlicher Standard-Schleifer eines Herstellers, vor allem bei amerikanischen Loks. Da kann man sich selber behelfen und einen extrem flachen Schleifer selber herstellen:

   
Ein flacher Schleifer kann aus dünnem Bronzeblech selber hergestellt werden   Der Schleifer besteht aus 2 Teilen. Das untere Teil wird an den Enden zweimal abgekanntet (wie ein gequetschtes 'S')  

 

Linke und rechte Räder miteinander verbinden (beim Umbau von 2-Leiter auf Mittelleiter)

Hier geht es darum, den Kontakt zu den Schienen über beide Lokseiten sicherzustellen. Dies ergibt einen optimalen Kontakt zu den Schienen, andererseits ist dies notwendig, damit die Lok auf Kontaktgleisen erkannt wird.

Am besten sucht man im Gehäuse ein geeigneter Massepunkt (z.B. eine Schraube im Gehäuse) und lötet die beiden Litzen der Radkontakte an einer Lötöse, welche an diesem Massekontakt geschraubt wird. An diesem Anschluss wird auch der Decoder angeschlossen (Masseanschluss, bei Märklin die braune Litze).

Decoder Einbau

Beim Decoder Einbau ist besonders zu beachten, dass dieser keine Metallteile berührt, auch dann nicht, wenn die Lok mal etwas grob behandelt wird. Der Decoder darf nicht überlastet werden, sowohl beim Motoranschluss, den Funktionsausgängen sowie der Gesamtleistung. Technische Daten des Decoders beachten!

Befestigung mit Heisskleber (weniger empfehlenswert) oder doppelseitigem Klebeband (Montageband). Evtl. mit Kunststoff-Folie oder Karton gegen Lokgehäuse isolieren.

Niemals darf einer der Motoranschlüsse mit Masse verbunden sein. Vor dem Anschliessen an den Decoder mit einem Ohmmeter oder Durchgangsprüfer kontrollieren. Sonst wird der Decoder unweigerlich zerstört!

Beim Anschluss der Lampen an den Decoder ist zu beachten, dass diese bei älteren Loks einseitig mit dem Gehäuse verbunden sind. Werden nun die Lampenanschlüsse an den Decoderausgängen verbunden, so werden die Lampen im Betrieb flackern. Besser ist es, die Lampen komplett gegen Masse zu isolieren, und die Rückleitung mit dem entsprechenden Decoderanschluss (bei Märklin der orange Leiter) zu verbinden. Auf keinen Fall darf dieser Decoderanschluss aber mit der Lampe verbunden werden, solange diese noch mit Masse verbunden ist! Beispiel.

Einbau einer Decoder-Schnittstelle in die Lok

Damit kann der Decoder beliebig ausgewechselt werden, ohne die Verdrahtung ändern zu müssen.Weitere Buchsen und Adapterleiterplatten sehen Sie auf der Seite Decoder.

  Eine Buchse für Decoder mit 8-poligen Steckern kann einfach mit einem Stück Lochrasterplatine und Reihenkontakte oder IC-Sockel hergestellt werden.
Der Vorteil der hier vorgestellten Buchse: Sie lässt sich sehr gut mit Montageband in der Lok befestigen und es können mehrere Litzen am gleichen Anschluss angelötet werden (wichtig bei der gemeinsamen Leitung der Funktionen).
  Einfach ein Stück der Leiterplatte heraussägen (Laubsäge o.ä.). Anschliessend mit einer Dreieck-Schlüsselfeile die Leiterbahnen mittig trennen.
Es können natürlich noch weitere Lötbahnen verwendet werden, also beispielsweise 5 oder 6 Bahnen absägen).
  Die Kontakte werden in vierer Stücke getrennt und auf die Kupferseite angelötet. Am besten die Lötanschlüsse der Kontakte vorher kürzen, damit diese unten nicht aus der Leiterplatte herausragen.
Auf der Unterleite wird anschliessend ein Stück Montageband geklebt.
  Einfacher geht es natürlich mit fertigen Schnittstellen-Adapter, wie dem 8 Pol Adapter 8098 (mit Litzen) oder 8099 (ohne Litzen).
Beide erhältlich im Shop

 

Kupplungen tauschen

Falls ein Normschacht vorhanden ist, ist ein Kupplungstausch kein Problem. Andernfalls muss man eine geeignete Kupplung suchen und meistens den Gegebenheiten anpassen. Hier ist Kreativität gefragt.

Lampen tauschen

In folgenden Fällen sollten die Lampen ausgetauscht werden:

Lampensockel ist fest mit Masse verbunden. In diesem Fall empfiehlt sich, entweder die gesamte Sockel/Lampeneinheit auszuwechseln oder ein isolierter Sockel mit entsprechender Lampe zu montieren (siehe oben).
Spannung: Für den Digitalbetrieb sollten 19V Lämpchen verwendet werden. In analogen (herkömmlichen) Loks werden vielfach Glühbirnen mit kleinerer Spannung, 16 V oder weniger, verwendet. Diese werden vom Decoder nun mit höherer Spannung betrieben. Die Lampen werden wesentlich heisser, was zu irreparablen Schäden an der Lok (Kunststoffgehäuse) führen kann! Also: unbedingt Lämpchen tauschen!

Noch ein paar allgemeine Hinweise

Vielfach muss man Drahtenden, Anschlüsse und sogar ganze Decoder isolieren, um Kurzschlüsse durch andere Teile wie zum Beispiel das Lokgehäuse zu vermeiden. Verwenden Sie hierzu niemals Isolierband oder anderes Klebeband. Der Klebstoff verändert sich im Laufe der Zeit. Entweder das ganze löst sich von selbst und hinterlässt überall eine klebrige Schicht, welche dann mühsam wieder entfernt werden muss, oder es trocknet aus (Abdeckband) und kann nur noch mit Lösungsmittel entfernt werden.

Statt dessen hat sich Schrumpfschlauch für die Isolierung von Litzen und Drähten bewährt. Decoder können mit Kunststofffolie (Hellraumprojektorfolien) oder Pappe (Tonkarton) gegen leitende Teile isoliert werden.

Eine saubere Verdrahtung mit zusammengebundenen Litzen hilft bei der Wartung. Hier werden keine Leitungen gequetscht.

Litzen zusammenbinden

Lose Litzen sind ein Risiko. Einerseits neigen sie dazu, sich zwischen Lokgehäuse und Fahrwerk zu quetschen, andererseits haben sie eine Vorliebe für bewegliche Teile wie Zahnräder.

Am besten werden sie gezähmt, indem sie zusammengebunden werden. Hier hat sich ein starker Bindfaden wesentlich besser bewährt als andere Methoden. Kabelbinder sind etwas gross, und Schrumpfschlauch zu unbeweglich. Letzteres ist von allem bei Verbindungen zu Drehgestellen von Bedeutung.

Eine saubere Verdrahtung mit zusammengebundenen Litzen hilft bei der Wartung.  Hier werden keine Leitungen gequetscht.
 

Weitere Seiten zu diesem Thema

Decoder,   Lokdecoder,   Motoren,   Löten,   Wartung,   Decoder-AdressenMotorumbau-Teile

 

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Erstellt: 11.04.2002
Geändert: 20.07.2022

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